Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1898

148 der Telegraph en-Verke h r zwischen Sierning und Molln, wie auch zwischen Ternberg und Losenstein kurze Zeit unterbrachen. In der nächsten Umgebung der Stadt Steyr wurde besonders der S ch i f f w e g stark beschädigt, an dessen Ausgang in der Gemeinde Garsten bei der Eisenbahnbrücke das Besitzthum des Gastwirthes Kron- spies arg mitgenommen wurde. Die Enns- mühle in Lahrndorf wurde ganzdemolirt. In der sogenannten Mandlwieser-Au wurden große Holzvorräthe angeschwemmt. Der Schaden, der durch die Enns und schöpfung der Mannschaftskräfte thatkräftige Hilfe. — Die Holzlagerplätze in Ramingsteg fielen ebenfalls dem verheerenden Elemente zum Opfer, indem das dort lagernde Langholz weggeschwemmt, wie auch die Straße dortselbst sehr stark beschädigt wurde. — In der Schafweidmühl e, Gemeinde Gleink, welche dem Anstürme des Hochwassers besonders ausgesetzt war, wurden mehrere Objecte vollständig zerstört. — Auf den verschlammten und verwüsteten Feldern wurde eine Unmasse von Langholz rc. angeschwemmt.— Am 30. ertrank in der Nähe des sogenannten Clementsteins in der Gemeinde DU- Ueberfchwcmmnng in de,l Unterhimmlet Anen. Nach einer Ptzotozraphle V<K Ad. Gründler. Steyr, sowie den Dambach und Mühlbach im Gemeindegebiete verursacht wurde, war ein^anz bedeutender. Von den Holzplätzen in «and wurden große Mengen Langholz weggeschwemmt. Die hölzerne EnNsbrücke wurde zur Hälfte weggerissen. — Besonders in Uiiterhimmel war die Wassernoth eine große. Das ganze tiefliegende Terrain längs den Fabrikswerken, sowie die weitausgedehnten Auen, in denen sich sehr viel an- geschwemmtes Langholz angesammelt, war hoch überfluthet und viele Parteien mußten aus den gefährdeten Wohnungen delogirt werden. Bei den Rettungsarbeiten leistete die dortige Freiw. Feuerwehr bis zur Er- , i Gleink beim Holzauffangen im Ennsflnsse der l!> Jahre alte Arbeiter Johann D e r n t l. Auch in Sierninghofen und Nenzeug wurden sämmtliche tiefer gelegenen Objecte und Oekonomiegründe unter Wasser gesetzt, wodurch mannigfache Schäden entstanden. Der neunjährige Knabe Jacob Mauritz, welcher dort mit mehreren Kindern dem Getriebe der Wellen zusah, wurde von einer Welle in den Strom gespült und ertrank. Großen Schaden erlitt der Messerfabrikant C h r i st, dem ein Theil seines Fabriksgebäudes in Folge Unterwaschung einstürzte. Die Wehre der Schleifercommnne in Neuzeug wurde von den anstürmenden Hoch-

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