147 an Gebäuden und Straßen, sowie Senkungen und Zerstörungen des Straßenpflasters zur Folge. Viele Gärten wurden theils zerstört, theils arg beschädigt und versandet. Großen Schaden erlitten besonders die meistens dem Arbeiterstande angehörigen Parteien an der Steyr in Folge der Durch- nässung ihrer Wohnungen und der darin befindlichen Einrichtungsgegenstände. — In wirklich großer Aufopferung waren die städtische ' Freiwillige Feuerwehr, soivie die Fr e i w i l l i g e W aff e n f a b r i k s- feuerwehr unter ihren beiden Obercom- mandanten überall thätig, ivo es nöthig war, hilfreich einzugreifen. Bürgermeister Redl, unterstützt von den Gemeinderäthen, traf verschiedene Unterhaltungen, wie Theatervorstellung, Ausflüge, Concerte rc., deren Arrangement bereits getroffen war, theils verschoben, theils ganz abgesagt werden. Das Hochwasser hatte auch die unangenehme Folge, daß der Postverkehr von auswärts gestört wurde, indem die Bahnverbindungen auf vielen Strecken unterbrochen waren, und noch viele Tage nachher manche Sendungen nur auf großen Umwegen nach Steyr gelangen konnten. An manchen Strecken wurde der Postverkehr durch Boten vermittelt. — Auf der Staatsbahn fand zwischen Losenstein und Reich- raming eine Abrutschung statt, welche bald wieder ausgebessert war, jedoch blieb der Das Hochumifcr in der Wrhrgrabciigasse. Räch einer Photographie von I. Nowoinh. mit aller Energieband Umsicht die erforderlichen Vorkehrungen, während das Bauamt und die städtischen Organe in zweckdienlicher Weise für die Ausführung der nothwendigen Maßregeln Sorge trugen. Aber auch die Soldaten des in Steyr garnisonirenden Jägerbataillons unter Führung ihres Commandanten des Majors Otto v.B o n e l l i und der übrigen Officiere stellten sich in diesen Tagen in den Dienst der Allgemeinheit und machten sich mit Unerschrockenheit bei den Rettungsarbeiten vielfach nützlich. Diesen Allen bleibt gewiß die Dankbarkeit der hartbetroffenen Bevölkerung für alle Zeiten bewahrt. — In Folge der mannigfachen Störungen, die das Hochwasser in Stadt und Land verursacht hatte, mußten Verkehr zwischen Kleinreifling und Selzthal längere Zeit unterbrochen. — Am meisten zu leiden hatte die Steyrthalbahn, da ihre Strecke an vielen Stellen inundirt war und der Bahnkörper durch Unterwaschungen vielfache Beschädigungen erlitt. Der Zugsverkehr von Steyrdorf bis Bad Hall und Grün bürg konnte wohl bald wieder ausgenommen werden, aber die Strecke Grünburg—Molln blieb in Folge schwerer Beschädigung des Bahnkörpers mehr als zwei Monate für den Verkehr gesperrt, und auf der Strecke G r ü n b u r g—A gonitz ergab sich sogar die Nothwendigkeit einer theilweiseu Verlegung der Bahntrace, um der Wiederholung einer ähnlichen Katastrophe vorzubeugen. — Ebenso war
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