109 noch eine weibliche Figur. Au der Spitze eiue medaill unförmige Scheibe, auf beiden Seiten mit dem kräftig mo- dellirten Panther der Stadt Steyr. Aus der (beschichte dieses Schwertes sei für diesmal nur her- vorgehoben, daß die für die Zeit von 1612 bis 1035 so wichtige Chronik des Steyrer Bürgers Jacob Zetl, welche Professor Ludwig Edlbacher in so ausgezeichneter Weise herausgegeben hat, er- wühut, es hätten zur Zeit des Bauernkrieges und der Besatzung Steyrs durch die Bauern am 28. Juli 1626 ' Bauern in des Stadtrichters Haus eingebrochen, einer derselben, Wastl Bollhamber, habe das Schwert zum Stadtrichter in die Verhörstube gebracht. Es ist das noch ein Glück zu nennen, denn dieAusständischen plünderten die Rüstkammern des Stiftes Garsten und des Schlosses Steyr, >vo sie sich auch die alljährlich vom Kloster Seitenstetten als Abgabe über- sandtenSchwerter aueigneteu. Der um das Archiv- U'eseu in Ober- österreich hochverdiente LandeS- Archivar Dr. Ferdinand Krako- wizer in Linz führt fünf Stadtrichter- schwerter in Oesterreich ob der Enns an u. zw. in Linz (Museum.), Enns, Freistadt, Gmunden und Steyr. Das von Gmunden ivnrde 1613 von dem GnniudnerKiinst- ler Lazarns Bischer gemacht, es ist nur .1 m 9'5 cm lang und zeigt ebenfalls allegorische Figuren. Damals war Abraham Fehrer Stadtrichter von Gmunden. Das Steyrer Schwert ist ein Heisterstück deutscher Kunst, wie sie in Augsburg zur vollsten Blüthe gelangte und in dem Nürn- berger Goldschmied Wenzel Jamnitzer die höchste Stufe erreichte. Ein anderer Nürnberger Meister Namens Reesin hat 1571 das prächtige St. GeorgsordenS- Schwert in der MünchnerSchatz-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2