94 bis! ein, und am 31. nahm dasselbe mit 203 gegen 4 21 Stimmen die neue Tarifbill an, gleichzeitig mit 201 gegen 180 Stimmen beschließend, daß die Bill bereits mit 1. April 1897 in Kraft zn treten habe. Am 16.Juni 1897 wurde von den Vertretern beider Staaten ein Vertrag, betreffend die Annexion Hawaijs durch die Bereinigten Staaten, unterzeichnet. In mehreren der kleineren Republiken Central- und Südamerikas brachen wiederholte Aufstände aus, so in Uruguay und Guatemala, doch wurden dieselben verhältnißmäßig rasch unterdrückt. Im December 1896 haben die gesetzgebenden Körperschaften der centralanierikanischen Republiken Nicaragua, Honduras und Sau Salvador die im vorigen Jahre geschlossene Union genehmigt, und die Dieta, der Bundestag der „Republica Major äs Central-Amerika“. trat zusammen, um die auswärtigen Geschäfte des neuen Staatengebildes zu übernehmen. Die Regierungen der coalirten Staaten verzichten nicht aus ihre innere Selbständigkeit, dem Auslande gegenüber gelten sie aber als politische Einheit. Die Regierungen von Guatemala und Costarica wurden aufgefordcrt, beizutreteu, und wird nach deren Eintritt das neue Staatengebilde den Titel „Centralamerikanische Republik" führen. Am 13. Juni 1897 wurde dann in Guatemala von den Bevollmächtigten der Republica Major mit den Vertretern von Costarica und Guatemala ein Vertrag unterzeichnet, durch welchen nunmehr nach außen seitens aller fünf Staaten eine einheitliche Republik von Central- amerika gebildet wird. Die Genehmigung durch die Parlamente hat bis zum 13. September 1897 zu erfolgen. Asien. Li-Hung-Tschang, der genialste Staatsmann des himmlischen Reiches, der Bismarck Chinas, unternahm im Sommer 1896 über Befehl seines Kaisers eine Informationsreise in eine Reihe der bedeutendsten außerasiatischen Culturstaaten; er besuchte hiebei u. A. auch Deutschland, Frankreich (Juli), England (August) und die Bereinigten Staaten Nordamerikas (August). In seine Heinmt zurückgckehrt, fiel er jedoch) trotz der vielseitigen Dienste, die er seinem Vater- lande geleistet, aus nicht näher bekannt gewordenen Ursachen bei seinem Herrscher in Ungnade, was die Umgebung des Kaisers veranlaßte, dem Monarchen zu rathen, Li-Hung-Tschang aller seiner Aemter und Würden zu entkleiden. Der Kaiser entschied sich jedoch nur für den Verlust eines Jahresgehaltes des in Ungnade Gefallenen. Am 26. Juli 1896 drang eine Fluthwelle in der Ausdehnung von 6 Meilen über die Küste von Hai-Tscheu im Nordvstcn der chinesischen Provinz Kiangsu, wobei eine Anzahl Dörfer zerstört und über 4000 Menschen und zahlreiches Vieh getödtet wurden. Im October 1896 trat in Indien die Beulenpest epidemisch auf und nahm rasch verderbliche Dimensionen an. Bis 11. März 1897 waren allein in Bombay 9023 Erkrankungen und 7346 Todesfälle, in der ganzen Präsidentschaft Bombay aber bis 6. März 1897 14.866 Erkrankungen und 12.204 Todesfälle an Beulen- pest vorgekommen. Das durch die Krankheit über Indien heraufbeschworene Elend wurde umso größer, als gleichzeitig im November 1896 im Lande auch eine Hungersnoth cintrat. Nahm auch letztere Landplage verhältnißmäßig rasch ein Ende, so konnte dagegen die Beulenpest bis zum Schlüsse der Berichtsperiode noch nicht vollständig unterdrückt werden. Die europäischen Staaten einigten sich in einer eigenen Sanitäts- conferenz über die zur Abhaltung der Seuche von Europa zu ergreifenden Präventivmaßregeln; einzelne dieser Staaten sendeten eigene ärztliche Commissionen nach Bombay zum Behufe des eingehenden Studiums der Seuche, deren Erscheinungen und Heilmittel. Die von Oesterreich, respective von der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien am 3. Februar 1897 nach Indien gesendete, mit dem Studium der Pest beauftragte Commission bestand aus den Herren: Docent Dr. Franz Hermann Müller (Assistent an der Klinik des Hofrathes Nothnagel), Dr. Heinrich Albrecht (Assistent des Professors Dr. Weichselbaum), Dr. Anton Ghon (Assistent desselben Professors) und Dr. Rudolf Pöch (Aspirant an der Klinik des Hofrathes Neusser). Dieselbe kehrte Mitte Mai 1897 wohlbehalten nach Oesterreich zurück, im Besitze eines reichen Materials über die indische Pest,
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