57 Trotz des zurückhaltenden Benehmens seiner Braut glaubte Werner noch immer fest an ihre bessere Ueberzeugung. „Elsa, mein Lieb, nicht wahr, Du wirst es mir sagen, daß ich recht that?" flüsterte er halb jubelnd, halb zaghaft. „Ich theile die Meinung meines Vaters, Erich. Ich kann nicht anders. Du thatst Unrecht, das Duell abzulehnen Deine Pflicht war es, Deine und meine angegriffene Ehre zu rächen! Daß Du's nicht thatst, Erich, befremdete mich nicht Um Elsa's Lippen zuckte es seltsam. Ihre Augen irrten schmerzlich vorwurfsvoll zu ihm hinüber, dann begegneten sie des Vaters kaltem, strengen Blicke. Ein Frösteln ging durch ihre feine Gestalt und einen Schein bleicher werdend, sagte sie leise, aber entschlossen: nur, nein, es beleidigte mich. Du darfst mir uicht Lieblosigkeit vorwerfen, daß ich so spreche, denn wärst Du im Zweikampfe gefallen, was Gott hätte verhüten mögen, so würde ich Dich zeitlebens beweint haben, wie einen Helden, der auf dem Schlachtfelde der Ehre gestorben, wie
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2