Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1898

53 „Sie werden verzeihen, wenn ich Sie belästigen muß, Herr Assessor," sagte er kühl und geschäftsmäßig nach ' einer kurzen, höflichen Begrüßung, „ich komme wegen einer Ehrensache. Mein Name ist Victor von Stettendorf, und als Secunsicheres Benehmen, daß ihn die Forderung des Lieutenants zum Duell weder überraschte, noch erregte. Da geschah das Unerhörte: im Hinblick darauf, daß er eine alte hilf- und mittellose Mutter und eine Braut zurücklassen würde, im Fall dant des Herrn Lieutenants von Stein habe ich Ihnen seine Karte zu überreichen mit dem Ersuchen, mir gütigst den von Ihnen erwählten Secundanten nennen zu wollen." Werner hatte sich von seinem Platze erhoben und verrieth durch sein ruhiges, er siele, lehnte der Assessor consequent die Annahme des Duells ab, ohne von der üblichen Bedenkzeit Gebrauch machen zu wollen. Er halte es überhaupt für ein Verbrechen, sich einem Phantom hinzuopfern, nur weil Jemand in halber Trunkenheit gewagt hatte, seine persön-

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