Die Zuckerzange. Erzählung von Doris Iirciin r>. Spätge». Nachdruck vrrboteu. hee oder Bier, lie- ber Onkel?" „Bitte um Thee, da ich Deine exquisite Sorte kenne lind zu würdigen verstehe, liebes Kind." „Befiehlst Du Rum? - Zucker?". „Natürlich Zucker. Man mriß dieses jämmerliche Leben doch nach Möglichkeit versüßen." An einem mit allein Luxus der mv- dernen Geschmacksrichtung und mit größter Zierlichkeit arrangirten Theetisch, in einem bis aufs Tipselcheu stylvoll eingerichteten Speisezimmer saßen zwei Personen: ein ziemlich corpulenter, alter Herr, dessen flott aufgedrehter Schnurrbart und das noch immer scharf und durchdringend blickende Auge deu einstigen Militär verriethen, und eine wirklich schöne, in ein reizend modernes Saloneostüm gekleidete junge Frau. Im Eifer ihrer Hausfrauen Pflichten kam sie dem ausgesprochenen Wunsche nach und nahm einen massiv silbernen Zuckerkorb, auf dessen süßem Inhalt eine Zange von feiner durch- brochener Silberarbeit ruhte, vom Tische imb reichte sie dem Gaste zu. „Der gerade Weg ist immer der beste!" versetzte der alte Herr lachend und ergriff 8UU8 gana, ohne die Zange zu berühren, zwei Stückchen Zucker mit den Fingern. 3
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