118 119 theilte er im Weiteren mit, daß in diesem Jahre die Mitglieder Michael Bellet, Josef Bichler, Julius Fuxreiter, Emil Haas, Leopold Huber, Martin Kutzenberger, Ferdinand Mann, Bernhard Obermüller, Georg Pointner, Julius Neschauer, Peter Schußböck, Josef Tureck und Jgnaz Zach ihr fünfundzwanzigstes Dienstjahr in der Feuerwehr vollenden. Es folgte sodann ein Beschluß über die Abhaltung eines Feuerwehrballes und die Wahl eines Comitos für diese Veranstaltung. A. Stiasny sprach dem Ausschusse die dankbare Anerkennung der Feuerwehr aus, während I. Tureck dem Obercommandanten Lang ein allgemein begeistert aufgenommenes „Hoch" ausbrachte, worauf die Versammlung vom Obercommandanten mit einem „Gut Heil" auf treue Cameradschaft geschlossen wurde. Am 5. Jänner begab sich eine Deputation von fünfzehn Lehrkräften des Bezirkes Kirchdorf nach Kremsmünster, um dem k. k. Professor Sebastian Mahr, welcher das Amt eines k. k. Bezirksschulinspectors in diesem Bezirke durch neun Jahre verwaltet hat, als Zeichen der Hochachtung und Verehrung ein prachtvolles Album mit den Photographien sämmtlicher Lehrkräfte des Bezirkes zu überreichen. Titelblatt und Widmung des Albums wurden vom Lehrer Max Dümler in Windischgarsten kunstvoll ausgeführt. Sichtlich erfreut über das ehrende Geschenk, erwiderte Professor Mahr die Ansprache des Oberlehrers Brunnbauer mit herzlichen Worten. Am 12. Jänner wurde der in der Pfarr- kirche zu Klaus neuerrichtete Marienaltar durch den hochwürdigen Abt von Schlierbach geweiht. Im Gasthause des Anton Draxler in Inner breiten au bei Molln fand am 12. Jänner die constituirende Versammlung der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr Breitenau unter sehr zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung statt. Als Mitglieder traten circa 50 Mann bei. Es wurden einstimmig gewählt: als Hauptmann Julius Schweiger, Sensengewerksbesitzer in Blumau, als Haupt- mann-Stcllvertreter E. Peithner Ritter von Lichtenfels, Gutsbesitzer; als Löschmeistcr Engelbert Priller, Heinrich Rohrauer und Anton Rainer, sämmtliche Grundbesitzer; als Löschmeister-Stellvertreter Michael Steiner, Gasthaus- und Oekonomiebesitzer, Jgnaz Prille r, Oekonom, und Anton Draxler,. Gasthausbesitzer. Als Zeugwart, Cassier und Schrift- wart wurde gewählt Lehrer Rudolf Wally. Die junge Feuerwehr wurde durch Se. Excellenz den Grafen Lamberg, durch die Gemeinde und durch die Bevölkerung mit namhaften Geldspenden kräftigst unterstützt. In Grunburg starb am 13. Jänner der Kaufmann Carl Hönig in seinem 79. Lebensjahre. Derselbe war längere Zeit Gemeindevorsteher, eigentlicher Gründer der Sparcasse und Mitgründer der Feuerwehr des Ortes gewesen. An seinem großartigen Leichenbegängnisse betheiligten sich sämmtliche Vereine Grün- burgs und eine endlose Schaar Leidtragender. In Micheldorf starb am 19. Jänner in seinem 70. Lebensjahr Franz 5k r e m s m ü l l e r, einer der geachtetsten Bürger des Ortes. Er war viele Jahre Mitglied des Gemeinde-Ausschusses, des Veteranen-Vereines und seit 1874 Hauptmann und Commandant des Schützen- corps in Micheldorf gewesen. Hochwürden Pfarrer P. Hermann Haas- bauer wurde am 19. Jänner durch den hochwürdigen Decanats-Administrator Alois L i n t l aus Molln auf der ihm verliehenen Pfarre Adlwang in feierlicher Weise installirt. Im Schatzingergute zu Egcudorf Nr. 13, den Eheleuten Georg und Katharina Neubauer gehörig, brach, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit eines Knechtes, am 20. Jänner um Mitternacht ein Brand aus, der die Dachung des Hauses und die Scheuer in Asche legte. Es verbrannten überdies viele Futtervorräthe und Fabrnisse, während das Vieh gerettet wurde. Der Schaden betrug bei 8000 fl. und war durch Versicherung kaum zur Hälfte gedeckt. Die Freiwillige Feuerwehr von Egendorf war unter dem Commando ihres Hauptmannes Fritz Fischer mit zwei Spritzen schnellstens am Brandplatze erschienen und leistete bestens Hilfe. Der 40 Jahre alte Holzarbeiter Alois Kienbacher starb am 21. Jänner, während er in Jnnerbreitenau bei Molln mit Schneeschaufeln beschäftigt war, plötzlich in Folge eines Schlaganfalles. Eine Witwe mit fünf unmündigen Kindern trauerte an seinem Grabe. In Behamberg starb in Folge Lungenentzündung am 23. Jänner Nachts der allseits hochverehrte Hochwürdige Pfarrer, Consistorial- rath und emer. Dechant Leopold Frank in seinem 74. Lebensjahre. Er war durch beinahe 30 Jahre Pfarrer in diesem Orte. Nach längerem Krankenlager starb in Molln am 24. Jänner Frau Kathi Erb- lehner, Gattin des Bürgermeisters, Kaufmannes und Hausbesitzers Josef Erblehuer, im 80. Lebensjahre. Am 25. Jänner fand in der evangelischen Kirche zu Steyr die Trauung des Verwal- tungsrathes der österr. Waffenfabrik Baron von Buddenbrock mit Fräulein Therese Templ statt. Im 'Arreste des Bezirksgerichtes Weyer erhenkte sich am 25. Jänner der Taglöhner Franz Köstlinger mittelst seines Hosen- riemens. Der Präsident der'Oesterreichischen Waffen- fabriks-Gesellschast FZM. Freiherr von T i l l e r ist am 27. Jänner in Wien gestorben. In Schlierbach starb am 27. Jänner die geachtete Arztenswitwe Frau Cäcilie Haas in ihrem 83. Lebensjahre. Am 28. Jänner fand in der Vorstadt- pfarrkirche zu Steyr die Trauung des Procu- risten Carl Groß aus Mannheim mit Fräulein Anna Maria Tureck, Tochter des Gemeinderathes und Katlundruck-Fabrikanten Tureck in Steyr, statt. Die durch den Rücktritt des Abgeordneten Dr. Edlbacher nothwendig gewordene Neichö- raths - ErgänzungSwahl im Judustrial- WahlbezirkeSteyr-Kerchdorf fand am29.Jänner statt. Für dieselbe war als Candidat der Fortschrittspartei V!ce-Bürgermeister Victor IStigler in Steyr und als jener der anti- liberalen Parteien Professor Erb aufgestellt worden. Beide Candidaten erschienen auf zahl- reicheu Wahlversammlungen, wie auch anderweitig lebhaft von den Parteien für ihre Candidaten agitirt wurde. Bei der Wahl wurden im Gesummten 1989 Stimmen abgegeben. Von diesen entfielen auf k. k. Professor Leopold Erb 1110 Stimmen, während Victcr Stigler mit 863 Stimmen in der Minorität blieb, weßhalb Proftssor Erb als Reichöraths-Abacordneter gewählt erschien. In den einzelnen Wahlorten waren die Stimmen folgendermaßen vertheilt: Steyr: Erb 519, Stigler 522; Bad- Hall: Erb 41, Stigler 35; Grünburg: Erb 68, Stigler 21; Steinbach: Erb 59, Stigler 2; Sierning: Erb 105, Stigler 39; Sierninghofen: Erb 19, Stigler 34; Kirchdorf: Erb 22, Stigler 55; Kremsmünster: Erb 52, Stigler 14; Micheldorf: Erb 66, Stigler 28; Neuhofen: Erb 54, Stigler 10; Neuzeug: Erb 42, Stigler 41; Weyer: Erb 34, Stigler 27; Windischgarsten: Erb 29, Stigler 35. Die Wähler des Professors Erb brachten demselben am Wahltage Abends einen Fackelzug mit Musik, welcher sich von der Schwechater Bierhalle durch die Pfarrgasse und über den Stadtplatz vor das Haus des Professors Erb in der Schlüsselhofgasse bewegte. Nach einer Ansprache des Professors Erb beggben sich die Theilnehmer an der Ovation in die „Bierquelle", woselbst die Feier ihren Abschluß fand. Ende Jänner wurde der Postbeamte Heinbucher in St. Michael in Salzburg zum k. k. Postmeister in Neuzeug-Sierning- hofen ernannt. In Kirchdorf wurde am 2. Febraur der hochwürdige Pfarrer P. Bernhard Maar unter zahlreicher Antheilnahme der Bevölkerung, Behörden und Aemter, sowie der Vereine des Ortes durch den hochwürdigen Dechant Lintl aus Molln auf seine neue Pfarre installirt. In Bad Hall starb plötzlich am 6.Februar Frau Rosa Gschliffner, Gasthausbesitzerin aus Steyr. Sierninghofen. Am 8 Februar stach in Molln der 6 Jahre alte Knabe W a l d h a u s e r, Sohn eines Fabriks- arbciters, beim Spiele seinem 5 Jahre alten Bruder ein Auge aus. In Neuzeug starb am 8. Februar Karl Osterberger, Mitbesitzer der Magneteisenfabrik Winters Söhne, 38 Jahre alt, nach kurzem Leiden an Influenza und Blutzersetzung. Dessen Leichenbegängniß, an dem die Freiwillige Feuerwehr mit ihrer Capelle, der Veteranen-Verein und viele Leidtragende theil- nahmen, bewies die allgemeine Achtung, die der Verstorbene bei allen genoß. Auf dem Rückwege von einem Spazier- gange wurde am 9. Februar in der Pfarrgasse zu Steyr der k. k. Oberpostverwalter Gustav Maix von seinem jungen Hunde, den er an der Leine führte, zu Boden gerissen und erlitt Hiebei schwere Verletzungen. Dem Verunglückten, welcher wie betäubt liegen blieb, sprangen die Frau Kaffeesiedersgattin Eder, deren Tochter
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