# 1 D ##. 7 3900 * eln drmm a 4 A Mitschle SS 40 aznaun, eines der ärmsten * und einsamsten Thäler Tirols und Zwillings¬ bruder des Stanzerthales zieht sich langgestreckt von der Burg Wiesberg am # düstern Eingang des Thales, ent¬ lang der wildrauschenden Trisanna erst durch jähe, meist bestockte Wände, das sogenannte Vorderpaznaun. Gegen Ischgl zu erweitert sich das Thal, und die ganze Natur desselben verändert sich. So düster Vorderpaznaun ist mit seinen Steilhängen und schwarzen Wäldern, den wilden Sturz¬ bächen und beweglichem Urgebirg, so licht stellt sich Hinterpaznaun dar. Am Rande der grünen Thalweitung entfaltet sich die Gletscherwelt in ungeheueren Fernern, die theilweise bereits auf Schweizer Boden tehen. Gerste und Hafer gedeihen zur Noth im Paznaunthale bis etwa an den Hauptort des Thales Ischgl heran. Für den mageren und oft vermuhrten Ackerboden entschädigt die blühende Viehzucht, der die vorzüg¬ lichen Weidegründe außerordentlich förder¬ lich sind. Paznauner Vieh hat einen Rus im obern Innthal, Paznauner Almwirth= schaft nicht minder. Arm sind die Bewohner, aber ehrlich bis auf das „Schwärzen“ von hochbesteuer¬ s Zischkerl. Eine Erzählung aus dem Paznaun von Arthur Achkeitner. ten Artikeln, die sie aus der Schweiz über Jöcher und Gletscherfelder mit Lebens¬ gefahr herüber tragen. Ihre Genügsamkeit verspottet man draußen am Inn. Wer am gewaltigen Trisanna=Viaduct der Arlberg¬ ahn ins Paznaun eindringt, der soll seine Verpflegung nur gleich selbst mitnehmen: man verhungere im armen Paznaun, witzeln die Landecker. Das ist nun freilich nicht so schlimm gemeint und auch nicht wahr, dagegen hat es seine Richtigkeit, daß Vorderpaznaun einen furchtbaren Feind gegen Gut und Blut besitzt und das ist der häufige Lawinensturz. Im Sommer genügen starke Regengüsse, und vom beweg¬ lichen Gebirge kommt wüstes Trümmer¬ gewirr, Geröll und Steinblöcke sausen herab Felder werden vermuhrt und Straßen zerrissen. Hat aber der grimme Winter eine Herrschaft angetreten oder kämpft er mit dem sich regenden Bergfrühling, dann gehen die Lawinen Verderben bringend ab Wälder vernichtend, Häuser wegreißend, Schuppen werden zerdrückt, Felsen abge¬ prengt; die Schneemassen hemmen wohl auch den Lauf der gurgelnden Trisanna¬ wogen, bis stetig nachdrückendes Wasser den Schneewall durchbricht und der Stau¬ See sich durch die Schlucht hinauswälzt mit schauerlichem Getöse.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2