Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1896

— 99 mordeten Franzosen dort liegen lassend, Kampf ziehend von ihr Abschied nahm. wo dieser sein Ende gefunden. Dieses Kreuzlein küßte er inbrünstig, hielt Wie nun jedes Verbrechen seine es seinen Feinden hin und gab ihnen Strafe findet, so war es auch bei diesem. durch Zeichen zu verstehen, dass er auch Die Sache wurde ruchbar und die drei ein Christ sei und sie um Christi willen Bauern eingezogen. Das Kriegsgericht um Gnade bitte. Allein die Wüthenden verurtheilte sie zum Tode durch Pulver kannten kein Erbarmen und unter ihren — Im Schlosse zu Steyr und Blei. Aexten hauchte der Unglückliche sein wurde das Urtheil an Vater und Söhnen Leben aus. vollstreckt. Nachdem das Werk der Rache voll¬ Und der Schatz im Teufelsbach? Je bracht war, begannen die Bauern nach nun! Er wurde bis heute noch nicht ge¬ dem Schatze im Teufelsbach zu suchen, funden, und wer die blanken Kremnitzer allein vergebens. Der Teufelsbach schien haben will, der mag sie suchen, und wenn das brutale Benehmen der Mörder zu der Wassergeist, der im Becken des Teufels¬ verabscheuen und gab seine Beute nicht bach =Wasserfalles sein Unwesen treiben wieder heraus. Die Bauern fanden nichts, soll, einverstanden ist, so dürfte er sie so sehr sie auch suchten, und kehrten heim in ihre Hütte, den Leichnam des er¬ auch finden. (Nachdruck verboten) Georg von Stein und die Hörschlager Fehde. Historisches Gemälde von Ludwig Kollermann. (66 Friedrich und die Herzoge Albrecht und ine der traurigsten Perioden für Siegmund gleichzeitig ihre Ansprüche auf Oesterreich, besonders aber für 7 Oesterreich geltend zu machen suchten. das Land ob der Enns war Sernun Jeder betrachtete sich als Herrn, jeder die lange Regierungszeit Kaiser * nahm Huldigungen entgegen, jeder suchte *Friedrich III., der als öster¬ 0 möglichst viel Geld aus den Ländern zu reichischer Herzog dieses Namens ziehen. In letzterer Kunst war insbesonders der fünfte war. Eine lange Reihe von Herzog Albrecht Meister, welcher sehr Kämpfen und Kriegen gegen ausländische freigebig und verschwenderisch war und Feinde, gegen rebellische Eingeborene, raub¬ Schulden auf Schulden häufte. Alle besseren süchtige Ritter und Edle kennzeichnet Einkünfte verpfändete er, um nur immer dieselbe. Die Länder waren verwüstet, aus¬ Geld für seine Söldner zu haben. Wie geplündert und verarmt, hunderte von schnell ihm die Münzen durch die Finger Höfen lagen verbrannt in Ruinen, die rollten, mögen nachfolgende Daten be¬ meisten Burgen waren zerstört, die Städte weisen. Am 10. Juli 1458 lieh ihm die ohne Kraft und Blüthe, viele Kirchen in Stadt Wien 6000 Ducaten, wofür er Flammen aufgegangen. die Saline zu Gmunden und die Mauth Der Beginn dieser unglücklichen Zeit zu Linz verpfändete; am 22. Juli lieh kann mit dem Tode König Ladislaus im dem Herzoge Ulrich Zeller 1000 ungarische Jahre 1457 angesetzt werden, als Kaiser 7*

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