Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1895

nach den Ziehungen keiner Abänderung mehr unterliegen dürfen, berechnet und bezahlt werden. Bei den zu Ambo und Terno zugleich gespielten Einsätzen von drei oder mehreren Zahlen, welche mit einem unrichtigen Geldbetrag eingeschrieben oder unverbessert geblieben wären, wird niemals die ausgesetzte Ambo- Promesse, wenn der angeschriebene Geldeinsatz so viel oder noch mehr beträgt, als der Ambo kostet, sondern immer nur die Terno-Promesse nach dem von dem Geldeinsatze erübrigten Betrage regulirt und hiernach der Gewinn berichtigt.. Wäre hingegen der ausgesetzte Geldbetrag so beschaffen/ daß derselbe schon für die eingetragene Ambo-Promesse allein nicht zureichend sein würde, so hat der ganze Geldeinsatz bloß für den Terno allein zu gelten, und kann demnach kein Ambo, sondern nur der verhältnißmäßige Ternogewinn angesprochen und erfolgt werden. In Absicht auf die unentdeckt gebliebenen Duplicate, d. h. .solche Spiele, wo zwei ganz gleiche Zahlen in einem einzelnen Spielsatze vorgefunden würden, bleibt festgesetzt, daß die gleichlautenden Zahlen immer nur für eine einzige Zahl zu gelten haben und die Ge- winnste verhältnißmäßig nach der Geldeinlage dergestalt berichtigt werden, als ob die Duplicat- zahlen nur einmal eingeschrieben worden wären. Hiernach kann also bei einem Duplicat in zwei Zahlen zu Ambo-Solo gespielt, für den ganzen Geldeinsatz bloß ein Auszugsgewinn (Extract): in drei Zahlen zu Ambo-Terno oder Terno allein gespielt bloß ein Ambo - Sologewinn erreicht; bei Duplicaten in Spielen von vier und mehr Zahlen aber, welche sich dann ebenfalls wegen der ungiltigen Duplicatnummern auf weniger Zahlen vermindern, muß die. Promesse nothwendiger Weise nach dem Geldeinsatze zufolge der oben bemerkten Grundlagen erhöht und der angemessene Gewinn erfolgt werden. Bei allen, in der Amtsrevision Vorgefundenen, folglich vor den Ziehungen, verbesserten tarifs- widrigen Einsätzen werden die Gewinnste durchgängig nach der amtlich abgeänderten Promesse und dem regulirten Geldeinsatze gezahlt. Bei diesen Verbesserungen, welche der Natur der Sache gemäß nur nach dem Ermessen des Amtes geschehen können, folglich das Lottogefäll keineswegs verantwortlich machen, wird so viel als möglich der Grundsatz befolgt, daß der.in den Listen ausgesetzte Geldbetrag nicht vermindert, wohl aber nach Befund erhöht und die Promesse hiermit übereinstimmend gemacht werde. In Ansehung jener Spiele, welche etwa ohne Promesse oder ohne Geldeinsatz in die Listen eingetragen worden wären, kann der eine und der andere von Seite des Lottoamtes gleichfalls nur nach dessen Ermessen ausgesetzt und hiernach die Gewinnstzahlung geleistet werden. Dieses ist eines) von den verbesserten Duplicatnummern 511 verstehen. 11. Da der Inhaber eines Einlagsscheines von der Lottoverwaltung und ihren Organen jedesmal als der rechtmäßige Besitzer desselben angesehen wird, so kann, falls ein Spieler seinen Einlagsschein verliert und die Vormerkung wegen des etwa darauffallenden Gewinnstes bei dem Lottoamte oder der Collectur ansucht, eine solche Vormerkung nur insofern zugestaaten werden und von Wirkung sein, als der Finder des Scheines selbst aus seinen Anspruch auf Zahlung verzichtet. 12. Für die Lottogewinnste hastet die Lottounternehmung durch drei Monate, von dem Tage der Ziehung bis zum Einlangen des Scheines beim Lottoamte gerechnet. Nach Verlauf dieses Termines sind alle- aus was immer für einer Ursache unbehoben gebliebenen Gewinnste für die Lottounternehmung verfallen und die Einlagsscheine ungiltig. Lottoziehungen finden statt in: Wien, Linz, Pra^, Brünn, Graz, Trieft, Lemberg, ,Innsbruck, Botzen, Trient, Ofen, Temesvar und Hermannstadt. Erklärung der Zahlen-Lotterie. Die k. k. Zahlen-Lotterie besteht aus 9® Zahlen von der Zahl 1 bis 90, aus welchen bei einer jeden Ziehung fünf Zahlen gehoben werden, wodurch ö verschiedene unbestimmte Auszüge (Ex- tracte), 3 verschiedene bestimmte Auszüge (Nomi- nate), 10 verschiedene Amben, und 10 „ Ternen entstehen. Die Wahl der Zahlen, deren Anzahl für einen jeden einzelnen Spielsatz und die Geldeinlage, welche jedoch niemals unter fünf Nen- kreuzer betragen darf, ist willkürlich. Die durch das Allerhöchste Lottopatent vom 13. März 1813 zugesicherte Erwiederung des Einsatzes im Falle des Gewinnstes bleibt aufrecht und auch in der österreichischen Währung unverändert, wie folgt: bei dem Ternen-Spiele (in 3 Zahlen) wird der Einsatz 4800mal als Gewinnst, bei dem Amben-Spiele (in 2 Zahlen) wird der Einsatz 240mal, bei den bestimmten Ruf- (Nominat-) Spiele wird der Einsatz 67mal, und bei dem einfachen unbestimmten Ruf- (Extract-) Spiele wird der Einsatz im Ge- winnstfalle 11mal hinausbezahlt. Bei einzelnen Spielsätzen auf alle vorgedachten Spielarten muß sich nicht bloß auf die zur Erreichung eines Gewinnes erforderliche Anzahl von Nummern beschränkt, sondern diese können — um die Hoffnung zu vervielfältigen — nach Gefallen vermehrt werden. Schematismus der k. k. Behörde», Aemter und Schulen, Industrie-Unternehmungen, Credit- Justitnte, Advocaten, k. k. Notare, Aerzte, Genossenschaften rc. in Stadt Steyr. K. ir. KreisgeeichL. Präsident: Hebenstreit Carl. Landcsgcrichtsräthe: Löhnert Ferd. — Weber Joh. — Eckart v. Feldenbrnck Gustav, Leiter des k. k. städt. beleg. Bezirksgerichtes. — v. Bauer-Bargehr Alois. Naths-Sccretär: B a b i t s ch Jakob Dr., R. v. Gerichts-Adjnncten: Hambeck Josef und Wiest» er Guido, dem städt. deleg. Bezirksgerichte zugctheilt. — Anzenberger Emil Ritter Von, Untersuchungsrichter. - Tobn er Jakob, vom k. k. Bezirksgerichte Krchdorf zugetheilt. Auskultanten: Führlinger Johann. — tzöfner Josef. - Artmann Karl Dr. Hilfsiimter. Vorsteher: Rodelsberger Franz, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone. Kanzlei-Adjunct: Watzke Eduard. Grund- und Bergbnchsfnhrer: Kuuze Vincenz, Best d. Kgs.-M. u. d. Mil.-Dienst- zeichenS i. Kanzlisten: Steinprinz Friedrich, Best d. Kgs.-M. u. d. M.-D, I. — Cichini Georg, Edler v., Best d. Kgs.-M. n. d. Erinn.-M. v. K. K. DezirKshauptmannschaft Hebeustreit Hugo, Ritter v. und zu Glurn- hör, Mohreufeld und Mauren, k. k. Bezirkshauptmann, Besitzer der Kr.-M. u. d. Ritterkr. d. k. b. V. O. vom hl. Michael. — Waloer- dorff Josef Graf, Bezirks-Commissär. — Käst Johann Dr., Freiherr v., Statthalterei- Coucepts-Praktikant. — Schmidt Carl, Steuer-Oberinspector. — Schuster I. Dr., Bczirksarzt. - P j e t s ch k a Alexander, Forst- lnspections-Adjunct. - Domandl Jakob, Bezirks-Seeretär. - Wi-esmeyer Rudolf, L>^^^nmnieur u. Baubezirksleiter. - Watzka C., t. k. Bau-Adjuuct. — P ö t s ch C, Bezirks-Thierarzt. — Hoher Edmund v., Grundsteuer - Evidenz - Geometer. Landwehr - Evidenzhaltung: Makk Joh., Bezirks-Feldwebel. . K. k. Gendarmerie: Knopp Rudolf Tit., Bezirks-Wachtmeister. — 6 Gendarmen. K. k. Aichamt: Hoschek Josef, Vorstand. — Ferner Anton, Aichmeister. K. K. De;rrKsschnlrattz Steyr. Vorsitzender: Hebenstreit Hugo, R. v. rc. Mitglieder: R o l l e d e r Anton, k. k. Realschul- Professor und Bezirks - Schulinspector. — Dürrnberger Joh. Nep., Ehrendomherr, 1864. - Haidl Anton, Best d. Mil.-Dicnst- zeichenS I., dem Grundbuchsamte zugetheilt. — Pechotsch Gustav, der k. k. Staatsanwaltschaft Steyr zugetheilt. — Walln er Josef, Best d. M.-D. E Kerkermeister: Chvatlina Franz. K. K. Staatsattmattschaft. Staatsanwalt: Käser er A.Dr„ k. k.Landes- gerichtsrath. Staatsanwalt-Substitut: Hub er L. Dr. K. k. städt. deleg. Kezieksgeelcht. Dessen Amts- und Hilfspersonale ist aus dem Stande des k. k. Kreisgerichtes zugewiesen. Bergwerkskundiger Beisitzer: Ecker Andreas, General - Director der Wolfsegg - Traunthaler Kohlenwerks- und Eisenbahn-Gesellschaft. Handelsgerichts-Beisitzer: Perz M. A., Reitter Ferd., Schachinger Josef, Sch olz Johann, Kaufleute, Heindl I Earl, Eisenhändler. — 1 Stelle unbesetzt. wirklicher Consistorial-Rath, Dechant und Vorstadipfarrer in Steyr, Vorsitzender- Stellvertreter. — Lang Fr., Lehrer in Losen- stein. - P r 0 s ch k o A., Volksschul-Director in Kremsmünster. — Falkner Franz, Dechant und Pfarrer in Weyer. - Oertel Johann, ev. Pfarrer in Neukeinaten.— S ch ö n l e ch n e r Erasmus, Landtagsabgeordneter, Bauerngutsbesitzer in Millein. — HathalerGeorg, Bauerngntsbesitzer in Heiligenkreuz und Gemeindevorsteher von Kremsmünster Land. — Lettner Josef, Seifensieder in Sierniug. K. lr. Hmrpt°Kteueramt Kteyv. Scheuba Siegmund, Hauptsteuereinnehmer. ^ §O'^bk vZos., Hauptsteueramtscontrolor. ^o^^??^ ^os., Adjunct. — Dimml er Josef, Adiunct. ^ - R u s ch i tz k a Franz, Adjunct. — Paukn er Anton, Adjunct. — Nosenberg Jos., Praktikant, zugetheilt der k. k. Vezikshauptmannschaft Steyr. — Domandl Theodor, Praktikant. K. k. FiKanxwKch-GommLsskVLat« Prauter I,, k. k. Finanzwach-Obercommissär. Heben streit Richard, k. k. Finanzwach- Respiclent und Abtheilungsleiter. — 5 Ober- auffeher. - 1 Aufseher. 6

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