Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1894

Der. December bringt bald Schnee, darauf große Güsse; nach dem 20. ist es ziemlich kalt, doch trübe bis gegen 12. Jänner, darnach etwas gelinde, bald wieder kalt bis gegen den 23., dann wieder große Wassergüsse, darnach Schnee. Der März ist anfänglich rauh und kalt, darnach warm. Anfang der vier Jahreszeiten. Frühlings -A n fa n g: 20. März um 4 Uhr 3 Min. Abends. Sommer-Anfang: 21. Juni um 0 Uhr 2 Min. Abends. Herbst-Anfang: 23. September um 2 Uhr 32 Min. Morgens. Winter-Anfang: 2!. December um 9 Uhr 3 Min. Abends. (Mittlere Wiener Zeit.) Zeit- und Festrechnnng auf das Jahr 1894. Gregor. Kalender Julian. Kalender Goldene.Zahl 14 14 saften XXIII _ IV Sonnenzirkel ' 27 27 Römer-Zinszahl 7 7 Sonntagsbuchstabe G B Jahrescharakter oder Festzahl 4 Das Jahr 1894 ist ein gemeines von 363 Tagen. Das Judenjahr 3634, welches Montag, den 11. September 1893 begann, ist ein überzähliges Schaltjahr von 383 Tagen und endet Sonntag, den 30. September 1894, wo sodann Montag, den 1. October das Judenjahr 3633 beginnt, welches ein abgekürztes Gemeinjahr von 383 Tagen ist. Bewegliche Feste. Namen-Jesufest Triodium Septuagesimä Aschermittwoch Schmerz Mariä Katholiken 14. Jänner. 21. Jänner. Griechen 6. Februar. 13. „ 7. Februar. • 2. März. 16. März. — Ostersonntag 23. „ " Bitt-Tage 30 April, 1. u. 2. Mai Christi Himmelfahrt 3. Mai Pfingstsonntag 13. Mai. Dreifaltigkeitssonnt. 20. „ Frohnleichnamsfest ~ * Herz-Jesufest 17. April. 26. Mai. 3. Juni. 24. „ 1. Juni. Schutzengelfest Maria-Namensfest Rosenkranzfest Kirchweihfest 1. Adventsonntag 2. September. — 9- „ - 7. October. 21. „ — 2. December. 27. Novemb. Von Weihnachten bis Aschermittwoch sind 44 Tage — 6 Wochen 2 Tage. Sonntage nach Epiphania sind 2, nach Pfingsten 28, nach Trinitatis 27. — Fastnachtssonntage sind 3. — Länge der Fastnacht 31 Tage. — Fasten-Anfang den 7. Februar, Fasten- Ende den 24. März. — Fastendauer 46 Tage. Quatember-Fasitage. Für Katholikeu: 14. Februar, 16. Mai, 19. September, 19. December. Für Griechen: 9. März, 8. Juni, 21. September, 14. December. Kof-Normatage, an welchen die k. k. Hostheater geschlossen sind: Am 3. Mai wegen des Sterbetages weil. Kaiserin Maria Anna. Am 28. Juni wegen des Sterbetages weil. Kaiser Ferdinand I. In Fällen besonderer Hindernisse findet mit Allerhöchster Genehmigung eine Verlegung dieser Norma-Tage statt. Uormatage, an welchen alle öffentlichen Bälle, Belustigungen und Theater-Vorstellungen untersagt sind. Oeffentliche Bälle sind verboten: au den drei letzten Tagen der Charwoche, am Oster- und Psingstsonntage, am Frohnleichnamstage, am 24. und 23. December. Andere öffentliche Belustigungen, wie Concerte oder andere Müsikproductionen, Schaustellungen u. dgl. sind verboten: an den drei letzten Tagen der Charwoche und am 24. December. Theater-Vorstellungen sind verboten, an den drei letzten Tagen der Charwoche, am Frohnleichnamstage und am 24. December. Am Öfter- und Psingstsonntage und am 23. December dürfen Theatervorstellungen nur zu wohlthätigen Zwecken mit Bewilligung der competenten politischen Behörden stattfinden. Gerichtsferien. An allen Sonn- u. gebotenen Feiertagen. Von Weihnachten bis zu hl. Drei-Könige. Vom Palms, bis Ostermontag. An den drei Bitt-Tagen ßandespatrone, welche in den verschiedenen Kronländern der österr.-ungar. Monarchie gefeiert werden. Aegidius (1. Sept.), Kärntheu. — Blasius (3. Februar), Küstenland. — Cyrillus und Me- thudius (3. Juli), Mähren. — Ellas (20. Juli), Croatien. — Florian (4. Mai), Öber-Oesterreich. — Georg (24. April), Krain. — Hedwig (13. October), Schlesien. — Johann der Täufer (24. Juni), Slavonien. — Johann von Rep. (l6.Mai), Böhmen. — Josef, Nährv.(19.März), Kärnthen, Krain,Küstenland, Steiermark u. Tirol. — Ladislaus (27.Juni), Siebenbürgen. — Leopold (13. Nov.), Nieder-Oesterreich und Ober- Oesterreich. — Michael (29. Sept.), Galizien. — Rochus (16. August), Croatien. — Ruprecht (24. Sept.), Salzburg. — Spiridion (14. December), Dalmatien. — Stanislaus (7. Mai), Galizien. — Stefan, König (20. Aug.), Ungarn. — Virgilius (27. Nov.), Diöcese Trient. — Wenzel (28. Sept.), Böhmen. Zeichen des Thierkreises. Frühling: X L Fische,'VW Widder, ^ 6^ Stier. Sommer: X ^ Zwill., ^9 ^ Krebs, ö CT Sötte. Herbst: Ujs^Jungfr., ^ Wage, Z1 ^ Skorp. Winter: ^M Schütze, Steinb., ^r^Wasserm. Die Sonne nebst den Planeten. (?) Sonne. 8 Merkur. ? Venus. K Erde, cf Mars. Q Ceres. $ Pallas. J Juno. 2 Vesta. ^ Jupiter, tz Saturnus. K Uranus. Mondesniertel. O Neumond. 3 Erstes Viertel. T Vollmond. D letztes Viertel. Allgemeine Bemerkungen über die Sonnen- und Mondesfinsterniste. Der Mond wird nicht ungleich, wie die Sonne, sondern aller Orten auf dem Erdboden, wo er nur gesehen wird, in gleicher Größe verfinstert, weil an ihm wirklich eine Finsterniß, oder ein Mangel des Lichtes vorhanden ist welches er sonst, wenn es der Erdboden nicht verhinderte, von der Sonne bekommen würde. Bei den Sonnenfinsternissen hingegen ist an der Sonne kein Mangel des Lichtes, sondern der Mond steht nur vor derselben; daher werden sie an jeglichem Orte in einer besondern Größe gesehen. Wenn eine Sonnen- odec Mondesfinsterniß über unserm Himmel erscheint, oder wenn die Sonne oder der Mond bei einer Finsterniß sich über dem Himmel befinden, und die Sonnen- oder Mondesfinsterniß in die Augen fällt, so heißt i sie sichtbar, wenn auch gleich der Himmel nicht so heiter sein sollte, daß wir sie sehen könnten; unsichtbar hingegen, wenn die Sonne oder der Mond sich mittlerweile unter unserm Himmel befinden, obschon sie an andern Orten sichtbar ist. Eine Sonnenfinsterniß kann für uns auch am Tage unsichtbar sein. r ®üie Sonnenfinsterniß ist demnach uns Nchtbar bei Tage, wenn die Sonne über unserm Himmel ist, und der Mond so vor derselben steht, daß sein Schatten uns treffen kann. Bei Nacht hingegen, da die Sonne unter unserm Himmel ist, und bei Tage, wenn der Mondschatten uns nicht trifft, sondern auf einen andern Fleck -der Erde fällt, ist sie uns unsichtbar. Eine Mondesfinsterniß ist uns sichtbar bei der Nacht, wenn der Mond über unserm Himmel ist; bei Tage hingegen, wenn der Mond unter dem Himmel ist, unsichtbar. Daß die Sonnenfinsternisse bei Nacht, und die Mondesfinsternisse bei Tage uns unsichtbar sind, gibt die gesunde Vernunft, weil wir in dem ersten Falle die Sonne, und. im zweiten den Mond nicht sehen können. Denn weder die Sonne, noch der Mond kann auf einmal den ganzen Erdboden bescheinen, weil er eine kugelförmige Gestalt hat. Daß aber auch bei Tage eiue Sonnenfinsterniß unsichtbar sein kann, da sie doch wirklich da ist, und die Sonne am Himmel steht, kommt daher, weil der Mond viel kleiner ist, als die Erde, und auch so entfernt ist, daß er die eine Hälfte der'Erdkugel, welche ihn sieht, nicht überschatten kann. Daher füllt der Schatten nur über einige gewisse Oerter oder Theile der Erde, und anderwärts bleibt die Sonne hell und frei von der Finsterniß. Derowegen ist eine Mondesfinsterniß- viel weiter zu sehen, als eine Sonnenfinsterniß. Denn jene erstreckt sich wenigstens über die halbe Erde; diese aber, wenn sie ganz auf die Erde fällt, nicht über den vierten Theil der Erde. Die Länge des Erdschattens erstreckt sich fast viermal so weit, als der Mond von uns entfernt ist; er beträgt nämlich 130.000 Meilen. Die Schatten des Mondes und der Erde lausen hinter sich spitzig fort. Bei totalen Mondesfinsternissen erscheint der Mond in hell- oder dunkelrother Farbe. Die Ursache davon ist der Dunstkreis der Erde. Denn in demselben werden die Lichtstrahlen der Sonne gebrochen, die auf verschiedene Weise den Erdschatten durchkreuzen, und dadurch dem Monde noch einiges Licht geben. Zuweilen verschwindet er gänzlich, so daß man ihn mit den besten Fernröhren nicht entdecken kann. Daß nicht in jedem Neumonde Sonnenfinsternisse, und nicht in jedem Vollmonde Mondesfinsternisse vorfallen, kommt daher, weil die drei Körper, Sonne, Mond und Erde, nur selten genau in einer geraden Linie zu stehen kommen, welches zur Erzeugung der Finsterniß erforderlich ist. Die Anzahl der Finsternisse kann in einem Jahre . höchstens 7 fein, alsdann treffen sie im Jänner, Juli und December ein. Und wenigstens müssen sich in einem Jahre zwei Sonnenfinsternisse ereignen. Nach einer Periode von 19 Jahren kommen die Finsternisse in eben der Ordnung wieder.

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