Speck, Fleisch und Würsten., Auf dem Herde sitzen Abends gerne die Knechte, schmauchen ihr Pfeifchen und erzählen sich allerlei Geschichten. Die Schlafkammer des Bauern und der Bäuerin ist neben der Stube und wird selbe häufig mittelalterlich „Keme- natten" genannt. Der Hausgang heißt die „Laba". Im ersten Stock oder unter dem Dache schläft das Gesinde. Stall und Stadel stehen immer gegen Süden, selbst wenn bei Raummangel das Wohnhaus hiedurch in Schatten kommt. Jedes Bauernhaus hat einen tiefen, guten Keller und eine geräumige „An setz", wo der Wein gekeltert wird. Die Ansetz nennt man „Torkel" und daher auch der Ausdruck, wenn die Städter im Herbst auf Weinkost über Land wandern, „törgelen": Kommen sie dann angetrunken nach Hause und sie schwanken von einem Straßenende zum anderen, sagt man „sie torglen". Der Boden ist ungemein ergiebig. Das Gras auf deu Wiesen wird viermal geschnitten und hat der Bauer dann erst noch eine Weide, so • groß, wie an manchen Gebirgsorten das Heu. Der Weinbau wird in Form langer Lauben getrieben und gedeiht darunter auch noch Korn, Mais oder Kartoffel und in den Zwischenzeiten Bohnen und Erbsen. Das Meraner Obst ist weltberühmt und kommt dieses, wie auch die herrlichen Tafel- und Curtrauben in ganzen Zügen zum Export. Viehzucht wird in der Ebene nicht getrieben und hält jeder Bauer uur so viel Kühe, als er Milch zum eigenen Bedarf nöthig hat. Das Vieh wird auch fehl- unreinlich gehalten, da großer Mangel an Streu herrscht. Die Mundart der Burggräfler ist eine sehr schöne und zum Herzen dringende. Sie wird langsam und mit guter Betonung gesprochen. Zum Schluß eine kleine Probe hie ') gefangen. — ') gehabt — ^) Zenoburger. — nachher — -) Zeit. — ö bedeutet einen Lant zwischen a und o. von, wie mir ein alter Bauer und Augenzeuge von Andreas Hofer erzählte: „Mei es ist miar nou vour die Aug'n, wia wenn 's erst gester g'wes'n war und heunt nou steigt mir 's Geblüat zen Kopf, weun i o'run denk; 's ist in acht- undzwuanzigst'n Jänner g'wes'n, a Kält, ba die Brünnen sein die Eiszapfen dick köngen, wia i sie nit oft derlebt hon und i bin döcht a ölter Mensch. Do sein vor 'n P'seirerthour a Hauf'n französische General g'stönd'n, fest ing'wick'lt in die Mantl und durch 'n Stuanach oi und dieLaub'm- göß olle Fenster voll Leut. JnHouferAn- derle hob'm sie g'foch'n') und heunt bringen sie 'n. Und de Franzous'n und de Walsch'n höb'm a Freud köbt') und miar Tiroler hob'm mit die Zähn' geknirscht vor Zourn und Wuth. Endli ist der Zug dur 'n ZianabergerZWeg oberkemmen.Vouraus a Officicr, nörZ a Hauf'n Saldot'n mil aupflonzte Banganet erkund der Tamperl") Hot frei in Wirbl g'schlog'n, ols Wenns 'n freud'n that, den Lump. A Koprol Hot in Houfer g'füart an an Strick, wie a Stnck Viech.JnormenHäuterhob'm sie in holb'm Bort ausg'riss'n kobt und nit a mol derweil') g'loss'n a orndlis Gwond unzn- lög'n. HinternHoufer ist sein Schreiber, der Sweth kemmen und uör Housers Weib und sein Bua. Sackera nou a mol üu, i biu döcht a Meusch wie vonEis'n g'wes'n, ober wie i dös g'sech'n hon, ist mir 's Wosser in die Aug'n g'schoss'n, 's Herz hott 's miar zomg'schnüart. Orm's,orm's Tiroler Lünd, hon i miar denkt, wie werd's diar gian, wenn de Mander mit die goldenen Bort'n in Ouberkummandant wie an Hund behondlen lassen und Weiber und Kinder g'fongen nehmen. Tenxl i könn iniar's heut nit verzeich'n, daß miar Hit ins're Büx'n g'nummen hob'm--------ober mei, die Uebermocht ist zu groaß g'wes'n. Und heunt bin i ä ölter Mensch und g'freu' im schun,wenn i in Anderl wieder siech ban liab'm Herrgott im Himnl'l, Gott schenk miar die Gnad." — °) Bajonette. — °) Tambour. Unter treuem Schutz.
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