Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1892

die Hälfte des Novembers wintert es gemeiniglich zu und thaut vor Weihnachten nicht auf. Winter. Ist leidiglich, anfänglich trocken, darnach, besonders am 12. Februar bis zum Ende, ganz feucht und hat überaus große Wassergüsse. Anfang der vier Jahreszeiten. Frühlings-Anfang: 20. März um 4 Uhr 27 Minuten Morgens. Tag und Nacht gleich. Sommer-Anfang: 2I. Juni um 0 Uhr 28 Minuten Morgens. Längster Tag, kürzeste Nacht. Herbst-Anfang: 22. September um 3 Uhr 5 Minuten Abends. Tag und Nacht gleich. Wimter-Anfang:. 21. December um 9 Uhr 24 Min. Morgens. Kürzester Tag, längste Nacht. Zeit- »nd Festreihnung auf das Jahr 1892. Gregor. Kalender Julian. Kalender Goldene Zahl 12 12 Epakten I XII Sonnenzirkel 23 - 23 Römer-Zinszahl 5 3 Sonntagsbuchstabe CB ED Jahres charakter oder Festzahl 27 Das Jahr 1892 ist ein Schaltjahr von 366 Tagen oder 32 Wochen und 2 Tagen. Das Judenjahr 3632, welches Samstag den 3. October 1891 begann, ist ein überzähliges Gemeinjahr von 333 Tagen und endet Mittwoch den 21. September 1892, wo sodann Donnerstag den 22. September das Judenjahr 3633 beginnt, welches ein ordentliches Gemeinjähr von 334 Tagen ist. Bewegliche Feste. Namen-Jesufest Triodium Septuagesimü Aschermittwoch Schmerz Maria Ostersonntag Bitt-Tage 23., 24., Christi Himmelfahrt Pfingstsonntag Dreifaltigkeitssonnt. Fronleichnamsfest Herz-Jesufest Schutzengelsest Maria-Namensfest Rosenkranzfest Kirchweihfest 1. Adventsonntag Katholiken Griechen 17. Jänner. — — 26. Jänner. 14. Februar. 2. Februar. 2. März. 19. „ 8. April. — 17. „ 3. April. 23. Mai. 26. „ 14. Mai. 3. Juni. 24. „ 12. „ 16. „ 24. 4. September. — 11. „ - 2. October. — *6. / 27. Novemb. 29. Novemb. Von Weihnachten bis Aschermittwoch sind 68 Tage oder 9 Wochen und 3 Tage. Länge des Faschings: 33 Tage oder 7 Wochen 6 Tage. Fasten-Anfang den 2. März, Fasten-Ende den 16. April. — Fastendauer 46 Tage. Sonntage nach Epiphauia sind 3, Sonntage nach Pfingsten sind 24, Sonntage nach Trini- tatis sind 23. — Faschingsonntage sind 8. Quatember-Fasttage. Für Katholiken: 9. März, 8. Juni, 21. September, 14. December. Für Griechen: 26. Februar, 27. Mai, 16. September, 16. December. Kos-Uormatagc, an welchen die k. k. Hoftheater geschlossen sind. Am 3. Mai wegen des Sterbetages weil. Kaiserin Maria Anna. Am 28. Juni wegen des Sterbetages weil. Kaiser Ferdinand I. Normatage, an welchen alle öffentlichen Bälle, Belustigungen und Theater-Vorstellungen untersagt sind. Oeffentliche Bälle sind verboten: an den drei letzten Tagen der Charwoche, am Oster- und Pfingstsonntage, am Frohnleichnamstage, am 24. und 23. December. Andere öffentliche Belustigungen, wie Concerte oder andere Musikproductionen, Schaustellungen u. dgl. sind verboten: an den drei letzten Tagen - der Charwoche und am 24. December. Theater-Vorstellungen sind verboten: an den drei letzten Tagen der Charwoche, am Frohnleichnamstage und am 24. December. Am Öfter- und Pfingstsonntage und am 23. December dürfen Theatervorstellungen nur zu wohlthätigen Zwecken mit Bewilligung der competenten politischen Behörden stattfinden. Gerichtssenen. An allen Sonn- u. gebotenen Feiertagen. Von Weihnachten bis zu hl. Drei-König. Vorn Palms, bis Ostermontag. An den drei Bitt-Tagen. Landespatrone, welche in den verschiedenen Kronländern der österr.-ungar. Monarchie gefeiert werden. Aegidius (1. Sept.), Kärnthen. — Vlasitts (3. Februar), Küstenland. — Christus und Me- Lhudius (3. Juli), Mähren. — ElLas (20. Juli), Croatien. — Florian (4.Mai), Ober-Oesterreich. — Georg (24. April), Krain. — Herwig (13. October), Schlesien.— Johann der Täufer (24. Juni), Slavonien. — Johann von Nep. (46. Mai), Böhmen. — Josef, Nährv. (19.März), Kärnthen, Krain, Küstenland, Steicrmark u. Tirol. — Ladislaus (27.Juni), Siebenbürgen. — Leopold (13. Nov.), Nieder-Oesterreich und Ober- Oesterreich. — Michael (29. Sept.), Galizien. — Nochus (16. August), Croatien. — Nu- precht (24. Sept.), Salzburg. — Spiridion (14. December), Dalmatien. — Stanislans (7. Mai), Galizien. — Stefan, König (20. Aug.), Ungarn. — Wirgilius (27. Nov.), Diöcese Trient. — Wenzel (28. Sepr.), Böhmen. Zeichen des Thierkreises. Frühling: X ^ Fische,'V?^ Widder,^ ^ Stier. Sommer: U M Zwill., ® ^ Krebs, 8 Löwe. Herbst: M^'Juugsr., ^^Wage, Z^^Skorp. Winter: ^^Schütze, ^^Steinb., L-AWasserm. Die Zonne nebst den Planeten. Sonne. 8 Merkur. ? Venus. $ Erde. ^ Atars. ? Ceres. Z Pallas. t Juno. S Vesta. 7^ Jupiter, tz Saturnus. z Uranus. Mondesvieriel. O Neumond. I Erstes Viertel. ^Vollmond. T Letztes Viertel. Allgemeine Bemerkungen über die Sonn- und Mondfinsternisse. Der Mond wird nicht ungleich, wie die Sonne, sondern aller Orten auf dem Erdboden, wo er nur gesehen wird, in gleicher Größe verfinstert, weil an ihm wirklich eine Finsterniß, oder ein Mangel des Lichtes vorhanden ist, welches er sonst, wenn es der Erdboden nicht verhinderte, von der Sonne bekommen würde. Bei den Sonnenfinsternissen hingegen ist an der Sonne kein Mangel des Lichtes, sondern der Mond steht nur vor derselben; daher werden sie an jeglichem Orte in einer besondern Größe gesehen. Wenn eine Sonnen- oder Mondfinsternis über unserm Himmel erscheint, oder wenn die Sonne oder der Mond bei einer Finsterniß sich über dem Himmel befinden, und die Sonnen- oder Mondfinsterniß in die Augen fällt, so heißt sie sichtbar, wenn auch gleich der Himmel nicht so heiter sein sollte, daß wir sie sehen könnten; unsichtbar hingegen, wenn die Sonne oder der Mond sich mittlerweile unter unserm Himmel befinden, obschon sie an andern Orten sichtbar ist. Eine Sonnenfinsterniß kann für uns auch am Tage unsichtbar sein. Eine Sonnenfinsterniß ist demnach uns sichtbar bei Tage, wenn die Sonne über unserm Himmel ist, und der 'Mond so vor derselben steht, daß sein Schatten uns treffen kann. Bei Nacht hingegen, da die Sonne unter unserm Himmel ist, und bei Tage, wenn der Mondschatten uns nicht trifft, sondern auf einen andern Fleck der Erde fällt, ist sie uns unsichtbar. Eine Mondfinsterniß ist uns sichtbar J6ei der Nacht, wenn der Mond über unserm Himmel ist; bei Tage hingegen, wenn der Mond unter dem Himmel ist, unsichtbar. Daß die Sonnenfinsternisse bei Nacht, und die Mondfinsternisse bei Tage uns unsichtbar sind, gibt die gesunde Vernunft, weil wir in dem ersten Falle die Sonne, und im zweiten den Mond nicht sehen können. Denn weder die Sonne noch der Mond kann auf einmal den ganzen Erdboden bescheinen, weil er eine kugelförmige Gestalt hat. Daß aber auch bei Tage eine Sonneusinsterniß unsichtbar sein kann, da sie doch wirklich da ist, und die Sonne am Himmel steht, kommt daher, weil der Mond viel kleiner ist, als die Erde, und auch so entfernt ist, daß er die eine Hälfte der Erdkugel, welche ihn sieht, nicht überschatten kann. Daher fällt der Schatten nur über einige gewisse Oerter oder Theile der Erde, und anderwärts bleibt die Sonne hell und frei von der Finsterniß. Derowegen ist eine Mondfinsterniß viel weiter zu sehen, als eine Sonnenfinsterniß. Denn jene erstreckt sich wenigstens über die halbe Erde; diese aber, wenn sie ganz auf die Erde füllt, nicht über den vierten Theil der Erde. Die Länge des Erdschattens erstreckt sich fast viermal so weit, als der Mond von uns entfernt ist; er beträgt nämlich 130.000 Meilen. Die Schatten des Mondes und der Erde laufen hinter sich spitzig fort. Bei totalen Mondfinsternissen erscheint der Mond in hell- oder dunkelrother Farbe. Die Ursache davon ist der Dunstkreis der Erde. Denn in demselben werden die Lichtstrahlen der Sonne gebrochen, die auf verschiedene Weise den Erdschatten durchkreuzen, und dadurch dem Monde noch einiges Licht geben. Zuweilen verschwindet er gänzlich, so daß man ihn mit den besten Fernröhren nicht entdecken kann. Daß nicht in jedem Neumonde Sonnenfinsternisse, und nicht in jedem Vollmonde Mondfinsternisse vorfallen, kommt daher, weil die drei Körper, Sonne, Mond und Erde, nur selten genau in einer geraden Linie zu stehen kommen, welches zur Erzeugung der Finsterniß erforderlich ist'. Die Anzahl der Finsternisse kann in einem Jahre höchstens 7 sein, alsdann treffen sie im Jänner, Juli und December ein. Und wenigstens müssen sich in einem Jahre zwei S on n enfinstern i sse ereignen. Nach einer Periode von 19 Jahren kommen die Finsternisse in eben der Ordnung wieder.

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