94 95 dauernder Wärme trägt öfteres Ueber- spritzen der Pflanzen und der umgebenden Erde viel zum Gedeihen bei; auch ist es rathsam, nur Regen- oder Flußwasser zu verwenden. Bei sorgsamer Pflege werden die Azaleen über Sommer kräftige Knospen ansetzen und durch reichen Flor die gehabte Mühe lohnen. Die Pyramiden - Glockenötume. Eine der schönsten Zierden unserer Fenster im Sommer ist gewiß die Campanula pyramidalis, kurzweg Glockenblume genannt, welche auch im Winter uns mit ihren saftig dunkelgrünen Blättern, die, auf längeren Stielen ruhend, den ganzen Umfang des Blumentopfes gleichsam überwölben, erfreut. Bei halbwegs sorgfältiger Behandlung treibt sie schon im zweiten Jahre einen ziemlich hohen Schaft, der mit den prächtigsten blauen Blumen behangen ist. Nach der Blüthezeit stirbt sie ab; daher man, will man sie zu Hause züchten, durch Ableger oder Stecklinge fortpflanzen muß. Die Seitentriebe erscheinen an der Mutterpflanze vor der Empfehlenswerte Bücher. BJeyer’s Volksbücher« In keinem Zweig der Literatur hat sich die Veranstaltung wohlfeiler Volksausgaben so nützlich erwiesen, als auf dem Gebiete der deutschen Classiker. Noch vor zwanzig Jahren waren dieselben eigentlich nur den bemittelten Classen der Gesellschaft zugänglich. Seit dieser Zeit wurden wohl nacheinander sogenannte Volksausgaben veranstaltet und sie wurden gekauft, weil eben nichts Besseres vorhanden war. Aber erst als das bibliographische Institut in seinen in Druck und Papier gleich schönen und um die Hälfte wohlfeileren Meyerffchen Volksbüchern nicht allein die Deutschen, sondern auch die Classiker aller Nationen zur Veröffentlichung brachte, sind dieselben zum Gemeingut des Volkes geworden. Es sind bis jetzt schon 700 Bändchen dieser schönen Ausgabe zum Preis von je 6 kr. erschienen und wir begegnen in derselben nicht allein den Hauptwerken eines Goethe, Schiller, Blüthe, sind sehr zart und haben nur wenige Blätter. Um sie zu versetzen, schneide man sie behutsam ab, durch die verursachte Wunde wird aus der Mutterpflanze ein weißer dicklicher Saft hervorkommen, und um solches zu verhindern, bestreicht oder beklebt man den Schnitt mit feuchter Erde. Den Tropfen an dem Stecklinge spült man im Wasser ab und pflanzt dann behutsam in einen kleinen Blumentopf, wo er schon in wenigen Tagen Wurzeln treiben wird. Sobald der Steckling herangewachsen, wird er in einen größeren Topf verpflanzt- Im Sommer setzt nian die Pflanze nur der Morgensonue aus, im Winter verträgt sie jedes halbwegs temperirte Zimmer, verlangt aber Licht und frische Luft, daher sie am besten am Fensterbrette zu halten ist.- Im Sommer wird sie reichlich begossen, im Winter hingegen nur so viel, wie unumgänglich nöthig ist. Was die Erdart anbelangt, so nehme man zur Hälfte gute, schwarze Rasenerde und zur Hälfte Walderde. Lessing, Wieland, Herder, Jean Paul, sondern auch denen eines Dante, Milton, Shakespeare, Byron, Moliere, Racine Sophocles, Homer, Aschylos und von neueren Classikern: Heine, Börne, Lenau, Hauff, Kleist, Jmmermann, Cha-' wrpo, Zschokke, Platen, Tiek, Tennyson, Chateau- örwnd und viele andere. Für die fabelhafte Billigkeit spricht wohl am besten der Umstand, day beispielsweise Kleistes Hauptwerke: Michael Kohlhaas, Penthesilea, seine wunderbaren Er-' zählungen und Schauspiele zusammen nur 72 kr- kosten. Lenau's Hauptwerke sind für 54 kr., die von Heine für 80 kr. zu haben. Neben den Classikern finden wir noch einen reichen Blüthen-' strauß humoristischer und belehrender Schriften vor, und empfehlen unseren Lesern aufs Au-- gelegentlichste diese schönen Ausgaben, welche durch jede Buchhandlung, in Wien von HL Szelinski am Stefansplatz, zu beziehen sind. Verzeichnisse werden gratis versendet. Zur Gesundheitspflege. Gegen die Diphtherie. Bei der >veit verbreiteten Sitte, den Mund statt atn Abend erst am Morgen zu spülen, gehen die Speisereste, die regelmäßig "n Munde zurückbleiben, im Laufe der ^iacht in Fäulniß über und begün- lllgen damit wesentlich die Entwicklung der Batterien. Während des Tages, wo ^rtwährend Schluckbewegungen gemacht werden, sind die Bedingungen für das Anwachsen der Parasiten überhaupt nicht günstig, wohl aber während der Nacht, der Stoffwechsel auf einen geringen ^rad beschränkt ist, weshalb man die Krankheit meist am Morgen entwickelt s'^^ndet. Als bestes Spülwasser eignet M übermangansaures Kali, weil man bei ^sem den Zeitpunkt ersehen kann, wann Je Desinfection beendet ist; wenn näm- "ch die hellrothe Wasserlösung desselben sE'g roth die Mundhöhle wieder verlöt. Dr. Johannsen glaubt auf Grund ^gjähriger Erfahrungen in seiner Haus- ^tpraxis das neue Verfahren als durch- ^s wirksam ans das Angelegentlichste "»ps-hl«! muffen. t Gegen Warzen, besonders an der dand, wendet Vidal schwarze Seife an, eiche er auf ein Stück Flanell dick auf- JW und auf dem betreffenden Theile ^windet. Der Verband bleibt möglichst ^g und Nacht liegen. Nach wenigen ^Überholungen der Procedur wird die i^ ^rze weich und löst sich auf, so daß e nur herausgeschabt zu werden braucht. Dunkle Kleidung. Es ist nicht allge- jP bekannt, daß eine Person, welche in ^^nkenzimmern schwarze oder dunkle n^dung trägt, empfänglicher für an- nende Krankheiten ist als diejenige, ^!che mit Hellen Stoffen bekleidet ist, f^d die Ausdünstungen, welche von den ^ Nnken Körpern ausströmen, viel leichter n dunklen als von Hellen Stoffen auf-, gesaugt werden. Dies läßt sich leicht erproben; wenn man ein Helles und ein dunkles Kleid fünf Minuten lang dem Tabaksrauch aussetzt, wird man finden, daß das dunkle stärker nach Tabak riecht und den Geruch länger festhält als das Helle. In Zimmern, wo ansteckende Krankheiten herrschen, sollte man deshalb keine schwarzen oder dunklen Gewänder tragen. Mm Leberthran geschmacklos und angenehmer zum Einnehmen zu machen, vermische man ihn innig mit dem Gelben eines Eies, setze einige Tropfen Pfeffermünzöl zu und bringe das Ganze in ein halbes Glas Zuckerwasser. Der charakteristische Geschmack des Thranes ist dann vollständig verdeckt und derselbe auch in jedem Verhältnisse mit Wasser mischbar. Sodasyphonstrahk gegen Wcrbren- nung. Doctor Dubois erprobte gegenVer- brennung die Behandlung der verletzten Stelle mit dem aus einem Sodawasser- syphon stoßweise herausspritzenden Strahl. Einerseits wirkt die Kälte des Strahles abkühlend, anderseits die Kohlensäure des Wassers auf die Nerven betäubend, welch letzteres daraus zu schließen, daß blosses Anspritzen mit kaltem Wasser nicht diese Wirkung zeigt. Es scheint das Recept für den Fall einer Verbrennung ersten Grades entschieden empfehlenswerth. Wittek gegen Wagenöeschwerden. Mein Mütterchen halte sich kürzlich gründlich den Magen verdorben und klagte dabei abwechselnd über aussteigende Hitze und Frostschauer. Eingelebt in die Rathschläge unserer Zeitung, bat ich sie dringend, ihre Zuflucht diesmal uicht zu dem in unserer Familie so sehr umschwärmten sogenannten bitteren Thee (bestehend aus Tausendgüldenkraut, Wermuth Vitterklee und Cardobenediktenkraut) zn nehmen, sondern so lange ohne Nahrung zu bleiben, bis der Appetit sich von
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