20 tionen des Monarchen, dem Speichelleckerei und Liebedienerei verhaßt sind. Statt schöner Worte haben wir die Thaten unseres Kaisers, sein Charakterbild, wie es aus denselben hervorgegangen, zu schildern versucht. Der Beherrscher eines der größten Reiche Europas, der mit so viel Liebe, Gemüth und Hingebung zu seinen Völkern spricht, der dem geringsten seiner Unterthanen zugänglich ist, für jeden ein aufmunterndes, freundliches Wort hat, bedarf des historischen Schimmers der Majestät nicht mehr. Er verschmäht allen eitlen Pomp, fühlt sich bürgerlich im Kreise seiner Bürger und kann, der Liebe seiner Völker sicher, gleich dem Schwabenherzog Eberhard sein Haupt im tiefsten Wald. dem Erstbesten, der ihm begegnet, in den Schooß legen. Als die Zeit herannahte, wo die Vorbereitungen zu einer Feier des 40jährigen Regierungsjubiläums getroffen werden sollten, that unser Kaiser den hochherzigen Ausspruch, daß er keine prunkvollen Demonstrationen, keine öffentlichen Festzüge wünsche. Das Gedächtniß der im Hause Habsburg so selten vorgekommenen Feier einer 40jährigen Regierung sollte durch Werke des Kunst- und Gewerbefleißes, durch Vorführung von Leistungen der Gesammtbevölkerung, durch Culturfortschritte und Wohlthätigkeitsacte begangen werden. DieseWeisungen ergänzen das Charakterbild des Monarchen. Sie zeigen, daß derselbe keines äußeren Pompes, keines Prunkes zur Glorificirung der Majestät bedarf; sie zeigen aber auch, daß ihm die Wohlfahrt seiner Völker am Herzen liegt und daß ihn die Beweise eines volkswirthschaftlichen Aufschwunges weit mehr wie kostspielige Huldigungsacte interessiren. In den Blättern der Geschichte ist es ausgezeichnet, daß kein Beherrscher der österreichisch-ungarischen Völker vor ihm so Großes geleistet. Trotz aller Stürme und Gefahren, mit welchen der Staat bedroht war, hat er mit weiser und sicherer Hand die Monarchie gerettet und zu einer europäischen Großmacht ersten Ranges erhoben. Er vertraut seinen Völkern, diese blicken aber auch mit Vertrauen und Begeisterung zu ihm als dem Leitstern am politischen Horizont hinauf. Möge unser erhabener Kaiser noch lange Jahre seines hohen Amtes walten und das Werk der Versöhnung seiner Völker durchführen! Mögen diese aber auch zur Erkenntniß kommen, daß hiezu Liebe, Vertrauen und Patriotismus erforderlich sind, und sich des Wahlspruches unseres Kaisers erinnern, und der heißt: Viribus unitis! Aas Präsidium der Ausstellung. ^Erzherzog Carl Ludwig. 2. Cultusminister Gautsch. 3. Kammerpräsident Jsbary. 4. Handels - Jooster Marquis de Bacquehem. 8. Gewerbevereinspräsident Matscheko. 6. Ausstellnngspräsident Freiherr v. Banhans. 7. K. Ritter v. Zimmermann-Göllheim. 8. Ministerpräsident Graf Taaffe. 9. Bicepräsident des Gewerbevereines A. Harpke.
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