Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1889

74 Monarch von den edelsten Absichten erfüllt war und auf liberalster, volksthümlichster Basis regiert haben würde. Wenn der kranke Kaiser schon eine Sprache führte, wie sie noch niemals baren Siechthum anheimfallen mußte! Die Hoffnungen, die selbst von den Aerzten noch anfangs Juni genährt wurden, erfüllten sich von nicht. Vom 10. Juni ab traten bedenkliche ErSan Nemo. der Höhe eines Thrones herab gehört worden ! scheinnngen auf, am 14. empfing er noch den war, was wäre von dem gesunden 311 hoffen König von Schweden, aber schon halb bewußtlos gewesen! Und nun wollte es das Verhängniß, Die gesummte kaiserliche Familie wich nicht da^ dreier edle erhabene Geist einein unheil- - mehr von dem Sterbelager, es trat eine Luu75 aenent^ündung ein und am 15- harre der kaiserliche Dulder ausgerungen. Die S°ctiM erg vollständige Zerstörung des Kehltopies vurch Italien. Unter der Regierung des ebenso liberalen wie weisen Königs Humbert Hal das junge Königreich einen ersten Rang unter den europäischen Großinächten errungen. Sein Ministerpräsident Crispi verjolgt eine ebenso kluge wie zeitgemäße Politik, indem er sich zur Erhaltung des Frieden» fest an Deutschland und Oesterreich-Ungarn an- schlicßt. Der Besuch bei Bismarck am 1. October zur Befestigung dieses Bündnisses wird deshalb von Frankreich und Rußland mit scheelen Augen angesehen, und letzteres scheut sich nicht, feine Ojnciere dem Negus von Abßssinien zu fenden. Bei Eröffnung der Deputirtenkammern findet die Thronrede und die eingeschlagene Politik enthusiastische Zustimmung aller Frac-ionen. Der einzige schwarze Punkt ist das afrikamiche Abenteuer, das sich gegen Ende des vorigen Jahres immer bedenklicher gestaltete. Der Negus von Abufsinien und seine Neben- ' könige verfügen über ein Heer von 200.000 Mann, und wenn nicht Uneinigkeiten unter den ^^Seldenmüthig wie bei Wörth und in allen Schlechten, die er geschlagen, ^"e d'eier grohe Kaiser und Held mit dem inneren Femde gerun gen Was er gelitten haben muß, laßt sich kam ermefsen und an der Vorsehung zweifeln ° gerade einen so erhabenen großartigen Charatlm zur Unzeit danieder werfen H'W°. Am 16. wird zwischen dem marck und dem Kronprinzen gsm Slaatsact der Thronbesteigung vollzogen - selben Tage noch erließ Kaiser Wi helt lU eine Proclamation an das Heer und die Flotte, dn Proclamation an das Volk folgte am - erfüllte nicht ganz die Hoffnungen, die man NL,§^i«°.j°.- ------ °« ohne Prnnk; es war auch an alle Hofe R. die Bitte ergangen, keine Vertreter zn smoen. ^nn, uno wcni> uiu,»^ «»»,"m^r-- -:— -- ESN« LL SKSNE Sä^^Si 'L„rr.L^»--d.,. sagung von Massanah längst weggefegt wurden. Mitte Jänner erklärte deshalb General Marzauo, daß seine Position unhaltbar sei, wenn nicht Li ronreveoc^iell>v^^^v^""-"-- und Versöhnung mit den ausgeregten gesell,chaft- lichen Elementen, verspricht Schutz den Schwachen und Bedrängten. DerMonarch betont es ausdrücklich, daß seine Liebe zum Heer ihn memal» 'n Versuchung führen würde, dem Lande die Wohlthaten des Friedens zu verkümmern, daß aber jeder Angriff auf das Reich oder dessen Verbündete energische Abwehr finden wurde. Auch in aanz Europa mit Ausnahme von Frankreich finden die Tendenzen dieser Rede günstigste Siu? nnbme Nock, entschiedener gelangten dieselben in der Adresse an den preußischen Landtag zum Wilhelm ll war die Eröffnung des Reichstages Verstärkungen gesandt würden. Der Negus con- ani 2b Juni Dieselbe erfolgte mit einem noch ^mrirt seine Armee nm Maßauah, macht aber n e voraekommenen Pompe. Beinahe sämmtliche ^ch Emde März Friedensantrage, da wegen deutsche^Reichssürsten waren erschienen und der Proviant- und Wassermangel seine große Arme Anfangs Jänner beginnen die Feierlichkeiten des öOiäbrigen Priesterjubiläuins Sr. Heiligkeit Papst Leo XIA Ans allen Welttheilen strömen die Pilger nach der Peterskirche, um dem heiligen Vater ihre Huldigung darzubringen. Seit Jahrhunderten hat sich kein Papst so großer Sym- auch bei den AkaGliken zu erfreuen. Er hat sich ganz dem Einflug der ^ciutten entzogen und feine Erlässe athmen den echt christlichen Geist der Liebe und Versöhnung. Das non possumus ist aus dem römischen Programm verschwunden. Seiner Weisheit und Aeilde gelang es, den kirchlichen Frieden mit Deutschland herzustellen, auch die katholischen ^rländer ermahnt er, von Aufruhr und Empörung gegen die weltliche Rgierung abznstehen, und selbst Rußland hat er zu einigen Concessionen verAusdruck. li von den deutschen Aerzten am U. in Kiel ein, wo er mit un >eschre ^^^^ Politik, allein die europäischen Großmächte find Enthusiasmus empfangen • ^^ g^fahrt endlich zur Erkenntniß von den wahren übin Kronstadt sichten der rtNsiischMlMgierung^ esiien hohen "°st. Die Rückreise erfolgt am 83. über Stockholm und Kopenhagen. möcht. Wuszkand. Der-Koloß auf 1hönernen Füßen beharrte geben sich keiner Tänjchung mehr darüber hm daß Rußland der einzige Staal m Europa ist,

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