Das Jahr 1888 nach Christi Geburt ist ein Schaltjahr von 366 Tagen. Die goldene Zahl 8, der Sonnenzirkel 21 die Römer=Zinszahl 11, die Epakten oder Mondeszeiger 17, der Sonntags=Buchstabe AG. Von Weih¬ nachten bis Aschermittwoch sind 51 Tage oder 7 Wochen 2 Tage. Faschingslänge 5 Wochen 4 Tage Das rothe † bedeutet die gebotenen Fasttage. Die Evangelien sind für die Katholiken nach dem römischen Meßbuche, für die Protestanten nach dem protestantischen Kirchen=Rituale geordnet. Vom dießjährigen Jahresregenten. Als sogenannter Jahresregent wird nach der Berechnung der älteren Astrologen für das Jahr 1888 der Saturn angenommen. Er ist ein düsterer, bläulicht oder graulichtweißer Stern; er rollt binnen 29 Jahren, 166 Tagen, 19 Stunden, 51 Minuten seine Bahn um die Sonne durch, und ist um 772mal größer als die Erde. Er hat 7 Trabanten oder Monde, und einen mit ihm zusammenhängenden lichten Ring um sich. Das vom Saturn beherrschte Jahr ist kalt und feucht, denn ob es schon zu ge wissen Zeiten trocken ist, so regnet es doch mehrentheils und wird daher ein kaltes rauhes Jahr. - Frühling. Ist ganz trocken und bis Mai sehr kalt; denn wenngleich der April anfänglich sich etwas warm zeigt, fällt doch wieder Kälte ein, die bis Mai dauert, in welchem aber die Tage schön, die Nächte kalt sind. Daher große Dürre, obschon bisweilen Regenwetter mit unterläuft. Es gibt auch schädlicht Reife gegen den Mai, der sich ziemlich angenehm und warm, mit Regen vermischt zeigt; Gras und Blumen werden spät kommen. — Sommer. Ist kalt, mit stetem Regen und daher unfruchtbar; doch ist der Heumonat über die Hälfte sehr warm und schön, im übrigen beständig feucht nebst Sturm und Platzregen. — Herbst. Ist auch sehr kalt und feucht. Es gefriert früh und folgt doch wieder ein großes Ungewitter. Wenn die Hälfte des Octobers vorüber ist, fängt große Kälte an: im November ist" feucht und warm. — Winter. Währt bis auf den 21. März des künftigen Jahres, ist anfänglich feucht, mit Regen und großen Wassergüssen. Gegen den 21. December wintert es zu mit Schnee und Kälte und geht nicht wieder auf bis im April. — Sommerbau. Weil der Frühling kalt und un freundlich, und vor dem Heumonat keine beständige Wärme sich zeigt, so darf man mit der Frühlings saut so sehr nicht eilen. — Winterbau. Ist ziemlich wenig, daher dem Sommerbau nicht gleich Zur Einbringung sowohl dieser als anderer Sommerfrüchte muß man die guten Tage mitnehmen, da mit auf dem Felde nicht so viel auswachse und verderbe. — Herbstsaat. Man soll Korn und Weizen zeitlich säen, denn der Same wächst gar langsam, ob es schon stets regnet, und soll man sowoh im Herbste, als im vergangenen Frühling keine Schafe auf den Samen treiben; denn der Winterba wächst dieses Jahr nicht recht fort. — Obst. Das Obst geräth ziemlich wohl, besonders Birnen Zwetschken gibt es sehr viel. — Hopfen gibt es wenig, doch ist er gut. — Weinbau. Der Wein stock läßt sich im Frühling ziemlich wohl an, wird aber wenig daraus, gemeiniglich fällt er ab, mehren theils in der Blüthe. Von den Finsternissen. Im Jahre 1888 werden drei Sonnen= und zwei Mond=Finsternisse stattfinden, von dene jedoch nur die erste Mond=Finsternis in unserer Gegend sichtbar sein wird. Die erste, eine totale Mond=Finsternis, findet statt den 28. Jänner. Anfang der Finsterni überhaupt um 10 Uhr 27 Minuten abends, mittlere Zeit Kremsmünster. Anfang der totalen Ver finsterung um 11 Uhr 27 Minten abends. Mitte der Finsternis den 29. Jänner um 12 Uhr 17 Minute morgens. Ende der totalen Verfinsterung um 1 Uhr 6 Minuten morgens. Ende der Finsternis über haupt um 2 Uhr 6 Minuten morgens. Diese Finsternis wird in der westlichen Hälfte Asiens, Europa, Afrika, Südamerika, und in der östlichen Hälfte Nordamerikas sichtbar sein. Die zweite, eine partielle Sonnen=Finsternis, findet statt am 11. und 12. Februar. Sie be ginnt auf der Erde überhaupt den 11. um 10 Uhr 51 Minuten abends, und endet den 12. um 2 Uh 18 Minuten morgens. Größte Verfinsterung 0•5 des Sonnendurchmessers. Diese Finsternis wird haup sächlich in den südlichen Polargegenden, theilweise auch auf der Südspitze Südamerikas sichtbar sein. Die dritte, eine partielle Sonnenfinsternis, findet statt den 9. Juli. Sie beginnt auf der Erd überhaupt um 5 Uhr 47 Minuten morgens, und endet um 9 Uhr 8 Minuten morgens. Größte Be¬ finsterung 0°5 des Sonnen=Durchmessers. Diese Finsterniß wird nur in dem südöstlichen Theile de indischen Oceans sichtbar sein. Die vierte, eine totale Mond=Finsternis, findet statt den 23. Juli. Anfang der Finsternis au der Erde überhaupt um 4 Uhr 51 Minuten morgens. Anfang der totalen Verfinsterung um 5 Ul 50 Minuten morgens. Mitte der Finsternis um 6 Uhr 41 Minuten morgens. Ende der totalen Ver finsterung um 7 Uhr 32 Minuten morgens. Ende der Finsternis überhaupt um 8 Uhr 31 Minute morgens. Diese Finsternis wird demnach in der Westhälfte Afrikas, im südwestlichen Europa und Amerika sichtbar sein. Die fünfte, eine partielle Sonnen=Finsternis, findet statt den 7. August. Sie beginnt auf der Erde überhaupt um 5 Uhr 59 Minuten abends, und endet um 8 Uhr 6 Minuten abends. Größte Verfinsterung 0•2 des Sonnendurchmessers. Diese, ziemlich unbedeutende Finsternis wird in einem Theile des nördlichen Polarmeeres, im nördlichen Grönland, auf Island, in Schottland, auf der skandinavischen Halbinsel, in der westlichen Hälfte der Nordküste Asiens, theilweise auch in Finnland und im südwest¬ lichen und nördlichen Deutschland, wo die Sonne noch vor dem Ende der Finsterniß untergeht, zu sehen sein. Die zwölf Zeichen des Thierkreises. Frühlingszeichen. Sommerzeichen. Herbstzeichen. Winterzeichen. Widder 4. 60 Krebs Steinbock 7. 1 Waage Löwe Stier Scorpion 11. Wassermann Zwillinge Schütze Jungfrau 12. )( Fische Mondesviertel. Neumond. ) Erstes Viertel. Vollmond. C Letztes Viertel. Die vier Quatember. Den 22., 24. und 25. Februar. Den 19., 21. und 22. September. Den 23., 25. und 26. Mai. Den 19., 21. und 22. Dezember. Die vier Jahreszeiten. Frühling=Anfang den 20. März um 5 Uhr morgens. Sommer=Anfang den 21. Juni um 1 Uhr morgens. Herbst=Anfang den 22. September um 4 Uhr abends. Winter=Anfang den 21. Dezember um 10 Uhr morgens. u Bewegliche Feste. Namen Jesu=Fest den 15. Jänner. Septuagesimä den 29. Jänner. Aschermittwoch den 15. Fe¬ bruar. Palmsonntag den 25. März. Ostersonntag den 1. April. Bitt=Tage den 7., 8. und 9. Mai. Christi=Himmelfahrt den 10. Mai. Pfingstsonntag den 20. Mai. Dreifaltigkeitssonntag den 27. Mai. Frohnleichnamsfest den 31. Mai. Schutzengelfest den 2. September. Maria Namensfest den 9. Sep¬ tember. Rosenkranzfest den 7. Oktober. Kirchweihfest den 21. Oktober. Erster Adventsonntag den 2. Dezember. Norma-Tage. (Verordnung vom 1. Juli 1869.) Die bestehenden Vorschriften über das Verbot von Theater=Vorstellungen an bestimmten Tagen werden dahin abgeändert, daß an den drei letzten Tagen der Charwoche, am Frohn¬ leichnamstage und am 24. December keine Vorstellungen — am Ostersonntage, Pfingstsonntage und am 25. December nur Vorstellungen zu wohlthätigen Zwecken und mit Bewilligung der zur Gestattung von Theater=Vorstellungen competenten politischen Behörde stattfinden können. Andere öffentliche Belustigungen, wie: Concerte oder andere Musikproductionen, Schaustellungen u. dgl. dürfen an den drei letzten Tagen der Charwoche und am 24. December nicht stattfinden. Gerichts-Ferien in Oberösterreich. Von Weihnachten bis zu heil. 3 Könige (25. Dec. An den drei Bitttagen (7., 8. und 9. Mai). bis 6. Jänner. In der Frohnleichnams=Octave (31. Mai bis 7. Juni). Vom Palmsonntag bis Ostermontag (25. März bis An allen Sonn= und gebotenen Feiertagen. 2. April). Bei den Berggerichten: Nur an Sonn= und Feiertagen und den drei Bitttagen.
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