Beratungsniederschrift vom 3. April 1944

Beginn: 17,00 Uhr Der Oberbürgermeister begrüsst die Anwesenden und eröffnet die Sitzung. Zu Pkt. I der Tagesordnung: Nachtragshaushaltssatzung 1943 Der Oberbürgermeister erteilt zu diesem Pkt. dem Stadtoberinspektor Baminger das Wort. Dieser berichtet wie folgt: Die Ausführung, des Haushaltsplanes 1943 ergab, dass zwangsläufig verschiedenen Haushaltsstellen Mehrausgaben anfielen und einige überhaupt nicht im Haushaltsplan vorgesehenen Ausgaben getätigt werden mussten. Ebenso werden bei einzelnen Einnahmeposten die im Haushaltsplan vorgesehene Höhe nicht erreicht. Die ausser- und überplanmässigen Ausgaben sind alle mit Zustimmung des Oberbürgermeisters vollzogen worden und alle in der Gewissheit, dass die Mehrausgaben und Mehreinnahmen bei anderen Haushaltspositionen wettgemacht werden, sodass keine Gefährdung des Haushaltsausgleiches eintreten wird. Da die Ausgaben fast durchwegs unaufschiebbar waren, mussten die ohne vorherige Änderung des Haushaltsplanes durchgeführt werden und erfolgt nunmehr die Richtigstellung, des Haushaltsplanes in Form eines Nachtragshaushaltsplanes, der im Sinne des § 88 DGO den Ratsherrn zur Beratung vorgelegt wird. Die im § 1 der Haushaltssatzung vom 22.12.1943 für das Rechnungsjahr 1943 festgelegte Gesamtsumme an Einnahmen und Ausgaben von je RM 11,094.880.-- ändern sich um je RM 500.000.-- auf je RM 10.594.880.--, sodass der Haushalt wieder ausgeglichen ist. Eine Vorlage an die Aufsichtsbehörde kann daher unterbleiben. Die Nachtragshaushaltssatzung wird von den Ratsherrn zustimmend zur Kenntnis genommen. Zu Pkt. II der Tagesordnung: Bericht des Stadtrates Saibl über die Fliegerangriffe auf Steyr am 23. und 24.2.44. Stadtrat Saibl berichtet wie folgt: Der erste Angriff wurde von 30, der zweite mit 100 Maschinen durchgeführt, beim Nachtangriff wurde die Anzahl der Flieger nicht festgestellt. Abgeworfen wurden ca. 982 Bomben, die aus Sprengbomben bis zu 1000 kg bestanden. Davon waren ca. 20% Blindgänger. Die Personenschäden belaufen sich auf 103 Schwerverletzte 97 Leichtverletzte

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