Oberbürgermeister Ransmayr eröffnet um 17 Uhr die Sitzung und begrüsst die Anwesenden, sowie Kreispropagandaleiter Pg. Dittrich in Vertretung des Kreisleiters. Er beglückwünscht Stadtrat Königswieser, der nach einjähriger Kriegsdienstleistung, ausgezeichnet mit dem E.K. II.Kl. zum erstenmal wieder an der Sitzung teilnimmt und Ratsherrn Dr. Georg Meindl, zur Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes. Sodann erteilt er nach Verlesung der Tagesordnung dem Bürgermeister und Stadtkämmerer zu Punkt I das Wort. Punkt I. Haushaltsplan und Haushaltssatzung. Der Bürgermeister trägt den Haushaltsplan vor. Hinsichtlich des Ergebnisses siehe Haushaltsplan 1940. Sodann wurde die Haushaltssatzung der Stadt Steyr für das Rechnungsjahr 1940 vorgelesen. Es wurden einige Fragen bezüglich Beitrag für die Polizei, sowie Aufteilung der Steueraufkommen gestellt, die vom Bürgermeister beantwortet wurden. Die Ratsherrn nahmen den Bericht zur Kenntnis. Punkt II. Flächenwidmungsplan und Bauvorhaben. Stadtbaudirektor Schüller trägt an Hand des Flächenwidmungsplanes und eines Modelles die Bauvorhaben der Stadt Steyr vor. Er spricht vorerst über das Bauvorhaben im Münichholz und legt dar, dass für Steyr rund 10.000 Wohnungen benötigt werden. Sodann erklärt er den Ausbau der Ennsleite, den Bau des Schlachthofes und den Bau der Haratzmüllerstrasse. R.H. Dr. Meindl frägt an, auf welcher Basis die 10.000 Wohnungen aufgebaut sind, da seiner Meinung nach diese Zahl zu hoch sei. Auch wäre es nach seiner Meinung günstiger, das Münichholz weiter auszubauen, da diese Lage durch die Errichtung eines Kugellager- und Wälzlagerwerkes besser wäre, als die Ennsleite. Die Steyrwerke müssten es sich sonst überlegen im Münichholz grössere Bauten zu errichten. Baudirektor Schüller beantwortet diese Fragen und legt dar, dass nach guter Überlegung und Durcharbeitung man zu dem Resultat gekommen sei, die Ennsleite weiter auszubauen. Im Zuge der Neubauten ist auch eine Kaserne und ein Spital vorgesehen. Dagegen spricht sich Ratsherr Dr. Meindl aus, da nach seiner Meinung nach dem Kriege Steyr eine Industriestadt und keine Garnisonsstadt werden wird.
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