öffentliche Gemeindetagssitzung für den 29. Dezember 1937 anberaumt. Er werde in der heutigen Sitzung den Rechnungsabschluss und Voranschlag zur Verlesung bringen, um dem Gemeindetag Gelegenheit zu geben, über das ziffernmässige Resultat zu debattieren und in der öffentlichen Gemeindetagssitzung die Wünsche und Anregungen der Bevölkerung vorzubringen. G.R. Nawratil meldet sich zum Worte und stellt die Anfrage, warum die Angelegenheit der Besetzung des Vize-Bürgermeisterpostens wiederum nicht auf der Tagesordnung stehe. Der Bürgermeister gibt bekannt, dass er diese Interpellation in einer der nächsten Gemeindetagssitzungen beantworten werde. Da sonstige Wünsche bezüglich der Tagesordnung nicht gestellt werden, geht der Bürgermeister in die Tagesordnung ein. Zu Punkt 2.) Der Bürgermeister berichtet: Der Rechnungsabschluss 1936 wurde im Sinne des Stadtrechtes durch 14 Tage und zwar vom 19. November bis einschliesslich 3. Dezember 1937 zur öffentlichen Einsicht aufgelegt. Der Rechnungsabschluss wurde von niemandem eingesehen. Der Bürgermeister stellt fest, dass der Rechnungsabschluss 1936 einen Überschuss von 4264.31 S hat. Es ist das erstemal seit der Stabilisierung des Schillings, abgesehen vom Konjunkturjahr 1929, dass der Rechnungsabschluss eine aktive Gebarung aufweist. Festzustellen ist hiebei, dass im Jahre 1929 die Steyr-Werke 8000 Arbeiter und Angestellte beschäftigten, während im Jahre 1936 nur rund 4000 beschäftigt waren. Dieses günstige Ergebnis der Jahresrechnung 1936 ist auf 2 Tatsachen zurückzuführen: Auf die gegenüber den Vorjahren günstige Entwicklung der Einnahmen und auf die Senkung der Personallasten und des Schuldendienstes. Dadurch konnten Mittel für die Durchführung dringendster kommunaler Ausgaben im bescheidenen Umfange freigemacht werden, so für die Kanalisation im Eysenfeld, Ankauf der Fischhub, Pflasterung des Grünmarktes und eines Teiles der Eisenstrasse. Der Bürgermeister gibt weiters bekannt, dass die heute von den Gemeinderäten Franz Paulmayr und Albert Hofer vorgenommene stichprobenweise Überprüfung der Jahresrechnung und Kontrolle der Tageskasse deren Richtigkeit ergab, was sie durch ihre Unterschrift bestätigten. Der Bürgermeister schliesst seine Ausführungen und eröffnet hierüber die Debatte: G.R. Anton Weindl fragt an, ob die Bewertung der städtischen Gebäude mit S 3,965.758.05 nicht zu hoch gegriffen sei,
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