Gemeindetagsprotokoll vom 11. November 1937

Zu Punkt 1.) Zl. 6872/37. Der Bürgermeister berichtet, dass Frau Gräfin Anna Lamberg, geb. Werndl, auf Schloss Trautenfels, der Stadtgemeinde einen silbernen Becher zum Geschenk gemacht habe, den der um die Stadt so hoch verdiente Josef Werndl anlässlich seiner Rückkehr aus Amerika im Jahre 1863 von der Steyrer Bürgerschaft erhalten habe. Gleichzeitig teilt sie mit, eine lebensgrosse Bronze-Büste des Josef Werndl der Stadt zu schenken, sie behält sich aber den Zeitpunkt der Widmung noch vor. Der Gemeindetag nimmt dies zur Kenntnis und ersucht den Bürgermeister, der Frau Gräfin Lamberg den Dank des Gemeindetages schriftlich zum Ausdruck zu bringen. Weiters berichtet der Bürgermeister über die in der zweiten Hälfte dieses Jahres durchgeführten und noch durchzuführenden Arbeiten in der Stadt und zwar: Aufführung einer Stützmauer entlang des Paddlerweges, Pflasterung desselben und Anbringung eines Lichtkandelabers an diesem Wege; Pflasterung der Friedhofstiege und Anbringung eines Geländers; Abtragung des Hügels beim Ausgang der Enge und Aufführung einer Betonmauer; Legung eines Kanales in der Mittelstrasse; Befestigung des Bergerweges; Pflasterung der Dambergstrasse; Reparatur des öffentlichen Brunnens beim Stadttheater; Aufführung einer Mauer entlang des Bahnhofweges; Legung eines Kanales beim Hause des Professors Erb am Michaelerberg; Pflasterung der Michaelerberge-Gehsteige mit Kleinsteinen. Der Bürgermeister teilt noch mit, dass er in der nächsten Gemeindetagssitzung einen Vorschlag über Strassen-Neubauten vorlegen werde. Er gibt bekannt, dass im Jänner 1938 mit den Grabarbeiten für die Legung der Wasserleitungs- und Kanalrohre und mit der Schottergewinnung für die grossen Strasseninstandsetzungen 1938 begonnen werden könne. Er betont, dass zur Zeit seine Bemühungen u.a. dahingehen, über den Winter eine grössere Anzahl von Arbeitslosen und Ausgesteuerten beschäftigen zu können. G.R. Dr. Doppler ersucht den Bürgermeister, ob sich nicht doch vielleicht heuer noch etwas machen liesse, die Strassen etwas zu verbessern. Der Bürgermeister meint, dass sich die grössten Übelstände in dieser Hinsicht durch Einstellung eines weiteren Strassenkehrers beheben lassen könnten.

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