Wenn die Gemeindeverwaltung durch absolut korrekte und gerechte Amtsführung in der Bevölkerung das Bewusstsein verankert hat, dass sie allen Mitbürgen dieser Stadt in gleicher Weise dienen will und wenn sie dabei ihre Funktionsgebühren (der Bürgermeister kostet der Gemeinde im Monat rund 320 S, die übrigen Funktionäre haben überhaupt keine Bezüge) ebenfalls unter dem Sanierungswillen eingeordnet hat, dann kann sie sich dessen bewusst sein, dass sie zur Befriedung in den Kreisen der Arbeiterschaft wesentlich beigetragen, das Vertrauen der national betonten Kreise der Stadt vielleicht sogar gewonnen hat. Wenn bedacht wird, dass Steyr die Hochburg des Austromarxismus war und wenn bedacht wird, dass bei den letzten in Steyr durchgeführten Wahlen 75 % jenen Kreisen zugerechnet werden mussten, die nicht als Träger des neuen Oesterreich gelten und wenn bedacht wird, dass sich die Bevölkerung in Steyr seit dem Februar 1934 absolut ruhig und diszipliniert verhalten hat, dann kann die Gemeindeverwaltung mit Fug und Recht den grössten Teil an diesem Wirken für Ruhe und Befriedung für sich in Anspruch nehmen. Schliesslich darf auch nicht ausser acht gelassen werden, dass die erste kommunale Tätigkeit, die in Steyr seit vielen Jahren wieder geschah, von der derzeitigen Gemeindeverwaltung geübt wurde: Es wurde der Grünmarkt gepflastert, es wurde die Eisenstrasse, soweit sie im Stadtgebiet gelegen ist, zum Teil mit Bundeshilfe gepflastert bezw. asphaltiert, es wurde eine neue Wasserversorgungsanlage geschaffen, die die Kaserne und die Arbeitersiedlung Schlüsselhof mit Wasser versieht, es wurden die Vorarbeiten für eine einheitliche Wasserleitung in Steyr sehr weit vorgetrieben, es wurde im Arbeiterviertel Eisenfeld eine Kanalisation geschaffen, es wurde die Arbeitersiedung Schlüsselhof mit 50 Siedlerstellen errichtet, es wird derzeit auf der Ennsleiten eine Arbeitersiedlung mit 20 Siedlungsstellen geschaffen, es wurde das Gelände erworben, auf dem durch Errichtung von Arbeiterwohnungen und Arbeitersiedlungen dem Barackenelend an den Leib gerückt werden kann und es wurde
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