Zu Punkt 1.) Der Bürgermeister berichtet über die Verfassungsfeier am 1. Mai, über das Schicksal des Stadtrechtes und über die in die Ausschüsse und Beiräte erfolgten Ernennungen. Ueber Anfrage geht er in die Besprechung der Schwierigkeiten ein, die sich bei Arbeiteraufnahmen in die Steyr-Werke ergeben. Derzeit sind im Stadtgebiete Steyr 2296 Personen zur Arbeitsvermittlung vorgemerkt. Davon stehen 259 im Genusse der Arbeitslosenunterstützung, 1408 im Genusse der Notstandsunterstützung, während 629 ausgesteuert und lediglich zur Arbeitsvermittlung vorgemerkt sind. Da durchaus nicht alle Ausgesteuerten zur Arbeitsvermittlung vorgemerkt sind, ergibt sich eine noch weit grössere Zahl von Arbeitslosen. Es ist beabsichtigt, in Hinkunft die Verabreichung einer Gemeindeunterstützung davon abhängig zu machen, dass der betreffende Unterstützungswerber den Nachweis über seine laufende Vormerkung zur Arbeitsvermittlung erbringt. Jedenfalls erscheint es begreiflich, dass sich die Gemeindeverwaltung bemüht, die Unterbringung von möglichst vielen Arbeitslosen aus der Stadt Steyr zu erreichen. Die Arbeitsvermittlung in Steyr ist aber derzeit von allen möglichen Faktoren an sich gezogen und bietet ein sehr unerquickliches Bild. Es sei zugegeben, dass ein Grossteil der heute noch Arbeitslosen ungelernte Hilfsarbeiter und minderqualifizierte Menschen sind. Man wisse überhaupt nicht, was man mit diesen Leuten, die zu einem grossen Prozentsatz die Arbeit verlernt haben, anfangen soll. Da die erwähnten 2296 Menschen zum Teil Familie haben, repräsentieren sie sicher rund 11000 Personen. Es sei natürlich ein Unding, wenn rund ein Viertel der Bevölkerung (einschliesslich Altersrentner u.dgl.) befürsorgt werden muss. G.R. Karl Rossner schlägt vor, eine Art Musterung dieser Menschen zu machen, damit man ein Bild gewinnen könne, ob es sich und wieweit überhaupt es sich um Menschen handelt, die noch in irgend einen Wirtschaftsprozess einbezogen werden können.
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