Gemeindetagsprotokoll vom 27. Dezember 1935

Verständnis entgegenbringen. Die Fahrradabgabe in Steyr würde ein Jahreserträgnis von S 15.000.- ergeben. G.R. Julius Steinkellner erklärt, wenn G.R.Josef Hübl auf seinem Standpunkt beharre, so müsse er im Namen der öffentlichen Angestellten und Pensionisten ebenfalls dafür eintreten, dass auch dieser Stand von den Sanierungsmassnahmen ausgenommen werde. G.R. Dr. Fritz Doppler stellt einen Vermittlungsvorschlag zur Debatte, welcher dahin ging, dass der Antrag des G.R. Hübl in dem Sinne abgeändert werden sollte, dass alle Kreise der Bevölkerung unter Berücksichtigung des sozialen Momentes heranzuziehen seien. Nach kurzer Wechselrede, die die einstimmige Auffassung des Gemeindetages zum Ausdruck bringt, dass die Beseitigung des Defizits im Voranschlag 1936 und damit die Sanierung der Stadt Steyr eine unbedingte Notwendigkeit darstelle und der Antrag des G.R. Dr. Doppler nur zu billigen sei, zieht G.R. Hübl seinen und dann auch G.R. Steinkellner den Zusatzantrag zurück. Es gelangt nunmehr der Antrag des Stadtrates Hofer zusammen mit dem Zusatzantrag des G.R. Dr. Doppler zur Abstimmung. Der Antrag lautet: Der Gemeindetag beschliesst die unveränderte Annahme des vom Magistrate ausgearbeiteten Voranschlages für das Jahr 1936. Es ist Sache des Bürgermeisters, alle ihm zustehenden Massnahmen zu ergreifen, die geeignet erscheinen, um das Defizit herabzusetzen. Bei Einführung neuer Abgaben ist auf alle Kreise der Bevölkerung unter Berücksichtigung des sozialen Momentes Bedacht zu nehmen. Dieser Antrag gelangt einstimmig zur Annahme. Um 22 Uhr 15 wird die öffentliche Sitzung geschlossen. Es wird sofort in eine vertrauliche Sitzung eingegangen. Der Bürgermeister:

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