Um wenigstens die laufenden Geschäfte führen zu können, werden im Juni noch weitere S 20.000.- und im Juli S 30.000.- benötigt. Hierauf zeigt der Referent an der Entwicklung der Passiven seit dem Jahre 1924 und der noch vorhandenen Aktiven die Vermögenslage der Stadt auf, wonach zwar buchmässig ein Reinvermögen von S 1,057.565.- ausgewiesen wird, jedoch infolge vermutlich zu hoher Bewertung des Realbesitzes die Stadtgemeinde schon am 12. Februar 1934 überschuldet gewesen sein dürfte. Aus der Tatsache, dass der derzeitigen Gemeindeverwaltung jene Kredite, die die frühere Gemeindeverwaltung hatte, nämlich S 40.000.- Konkokorrentkredit bei der Spar- und Kreditkasse, S 17.000.- Darlehen vom Reichsverband der Gemeindeangestellten in Wien und S 8.000.- Darlehen von der Gewerkschaft der Magistratsangestellten, nicht mehr zur Verfügung stehen, wird es verständlich, dass auch die Zahlungsfähigkeitider Stadtgemeinde die denkbar schlechteste ist. Der Referent beleuchtet sodann an Hand der Ziffern des Voranschlages 1934 und der Vorjahre, sowie der Berichte des Rechnungshofes über die Gebarungsüberprüfung der Jahre 1929 bis einschliesslich 1932 die eigentliche Ursache der schlechten Finanzlage der Stadt, wobei er die Kapitel "parlehensaufnahmen, Industrie. gründungen. Personaletat und Fürsorge" besonders eingehend behandelt. Er erwähnt weiters. dass die Stevr-Werke im Jahre 1929 noch S 21.000.000.- jährlich für Löhne und Gehälter ausgezahlt haben, während im Jahre 1932 nur mehr 5 1/2 Millionen Schilling ausgezahlt worden sind. Es fehlen somit in der Stadt S 15.000.000.- Einkommen, welche natürlich durch die Arbeitslosenunterstützungen im Betrage von ungefähr 5 - 6 Millionen Schilling jährlich nicht ausgeglichen werden können. Der Referent ist der Meinung, dass es bei einem unbedeckten Abgange von S 550.000.- ausgeschlossen ist, durch Ersparungen allein zu einem ordentlichen Haushalte zu kommen. Es sei aber auchbei der bestehenden Ueberschuldung und Kreditunfähigkeit der Stadtgemeinde unmöglich, diesen Abgang durch
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