Es ist uns wohl gelungen, von der I.B.K. die Zustimmung zu erlangen, dass bei besonderen Elementarerscheinungen der Arbeitsdienst herangezogen werden kann, wovon auch schon Gebrauch gemacht wurde. Was die finanzielle Seite betrifft, so muss gosagt werden, dass sich die Auslagen der Gemeinde als nicht zu hoch erwiesen haben. Obwohl den Arbeitsdienstwilligen Schuhe und Bekleidung beigestellt wurden, beträgt der Aufwand der Gemeinde in den 7 Monaten nur rund S 7.000.-, dem der Wert des Lagerinventares und die produktive Arbeitsleistung gegenüber zu stellen ist. Ich verweise hiezu nur darauf, dass es der Gemeinde kaum möglich gewesen wäre, den Ausbau der Sierningerstrasse vorzunehmen, wenn nicht das Schottermaterial durch den Arbeitsdienst gewonnen und bereit gestellt worden wäre. Es ist nicht uninteressant - und ein klarer Beweis für die unerhörte Schwierigkeit der Nachkriegsverwaltung - die Ziffern des Fürsorgeetats der Gegenwart mit denen der Vorkriegszeit zu vergleichen. Der Gesamtetat für das Jahr 1934 beträgt S 1,916.900.- der Fürsorgeetat S 620.100.- das sind 32.4 % der Ausgaben. Die Gesamtbedeckung für 1934 beträgt S 1,366.100.- das Fürsorgeetat S 620.100.- oder 45.4 % der gesamten Einnahmen, das ist fast die Hälfte der Gesamtbedeckung. Im Jahre 1913, dem letzten Friedensjahr, betrugen die Gesamtausgaben K 1,047.049.- der Aufwand der Gemeinde für das Armenwesen K 43.036.- oder 4.3% der Ausgaben. Der Fürsorgeaufwand hat sich also nahezu verzehnfacht. Vor dieser Ziffer müsste selbst der pathologischeste Hass des einsichtslosesten Gegners verstummen. Ueber das Kapitel, das im Voranschlag den pompösen Titel "Kultur" trägt, zitiere ich bloss die treffende Bemerkung des Rechnungshofes:
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