Gemeinderatsprotokoll vom 28. Dezember 1933

der Kosten übernahm auch heuer wieder die Versicherungsgesellschaft „Phönix" und die Elektrobaugesellschaft Linz, denen hiefür aufrichtiger Dank gesagt sei. Die im Rahmen der Winterhilfe alljährlich durchgeführte Sammelaktion ist heuer noch nicht abgeschlossen, ich kann daher über sie noch nichts mitteilen. Ich habe versucht, Ihnen mit ganz lapidaren Strichen einen Ueberblick über das Kapitel "Fürsorge" zu geben. Meine Ausführungen wären unvollständig, gedächte ich nicht in aufrichtigem Danke meiner Mitarbeiter. Das sind in allererster Linie die Beamten der Fürsorgeabteilung. Sie geben ihre ganze Kraft den Bedürftigen in unserer Stadt. Nur durch ihre wirklich aufopfernde Arbeit ist das Fürsorgeamt imstande, die Riesenarbeit, die zu leisten ist, auch wirklich zu leisten, nur ihre verständnisvolle Einfühlung in die verzweifolte Lage der Hilfsbedürftigen bringt das schier Unglaubliche fertig: Es hat in den drei Notwintern im Fürsorgeamt keine ernste Auseinandersetzung zwischen Befürsorgten und Beamten gegeben. Wer den Massenandrang, der im Amte herrscht, wer die räumlichen Verhältnisse des Amtes kennt, nur der weiss, was das bedeutet. Dazu aber auch eine zweite Feststellung: Es nützte aller Eifer und alle Arbeitsfreude nichts, wenn uns nicht die Befürsorgten selbst in wahrhaft dankenswerter Weise unterstützen würden. Was die Tausende und Abertausende, die das Amt besuchen, trotz ihrer verzweifelten Lage an Geduld, an Verständnis für die schwierige Lage unserer Stadt aufbringen, ist staunenswert. Und für diese Geduld, für dieses Entgegenkommen trotz aller Verzweiflung und aller Verbitterung, danke ich von dieser Stelle aus all den Tausenden, die zu uns ins Fürsorgeamt kommen. Mein Dank als Fürsorgereferent gilt allen Spendern, von denen ich keinen namentlich anführe. Ich erwähne nur, dass wir auch heuer wieder von uneeren Freunden im Auslande beträchtliche Zuwendungen erhielten.

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