Gemeinderatsprotokoll vom 28. Dezember 1933

lichste aufmerksam gemacht, nirgends einen Zweifel über die Situation in Steyr gelassen und hoffen nun, dass diese Zentralen ihren Verpflichtungen der Stadt gegenüber nachkommen, weil sie uns ja die Möglichkeit zu eigenen Sammlungen durch die Zentralisierung fast gänzlich genommen haben. Nun einige Ziffern zur Winterhilfe: Der Hauptzweig ist die Ausspeiseaktion. Sie findet auch heuer wieder in den Räumen der Werkskantine statt. Ich darf an dieser Stelle der Direktion der Steyr-Werke A.G. für die Ueberlassung der Werksräume aufrichtig danken. An der Ausspeisung nehmen rund 2300 Personen teil, die tagtäglich ein warmes Mittagessen und ein grosses Stück Brot erhalten. Die Zubereitung ist gut, wenn sich auch nicht vermeiden lässt, dass sich bei einer solchen Massenaktion Kritiker finden. Ich erfülle eine selbstverständliche Pflicht, wenn ich bei dieser Gelegenheit eines warmherzigen Freundes unserer Stadt gedenke und ihm den allerherzlichsten Dank ausdrücke, des Herrn Landesamtsdirektors ATTEMS. Ich habe hoch nie vergeblich bei ihm vorgesprochen! Er hilft unserer Stadt in vorbildlicher Weise und ohne ihn wäre die Fürsorge in unserer Stadt schon manchmal vor Katastrophen gestanden. Der Dank an diesen edlen Menschen ist mir Herzenssache! Bisher wurden 2300 Personen mit je 50 kg Kohle beteilt. Diese Aktion ist noch nicht abgeschlossen und wir hoffen in der nächsten Zeit neuerlich Kohle zur Ausgabe bringen zu können. Am 4. Jänner beginnt die Aktion "Ausgabe verbilligten Fleisches". Der Fürsorgeverwaltung ist es gelungen, ein Wochenquantum von rund 4100 kg zu erhalten. Diese Aktion soll mehrere Wochen andauern, das Fleisch gelangt bei Steyrer-Fleischhauerm zum Kilogrammpreis von 80 g zur Ausgabe. Mit 8. Jänner beginnt wieder die "Schulmilchaktion" an der sich rund 1200 Kinder beteiligen werden. Zum erstenmale ist auch das Bundesrealgymnasium in diese Aktion einbezogen. Einen Grossteil

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