Gemeinderatsprotokoll vom 28. Dezember 1933

Zum Punkt 47 e): Bis 28.Dezember 1933 28.160 Fälle. Die gleiche Zahl aus dem Vorjahre mit Jahresabschluss 17.770 Unterstützungsfälle. Wer einmal in den Vormittagsstunden im Fürsorgeamte zu tun hatte, kennt den Massenbesuch. Zum Punkt f) desselben Kapitels: Die Armenkrankenpflege ist präliminiert mit S 83,200.-. Den Riesenanteil mit rund S 70.000.- beanspruchen Rückersätze an das Land für Heilstätten- und Spitalskosten. Auch diese Ziffern werden verständlich, wenn man bedenkt, dass die Dauerarbeitslosigkeit und die stetige Kürzung der Unterstützungen es immer mehr Menschen unmöglich macht, die Kosten für die Krankenkassen aufzubringen, dass also immer mehr Fürsorgebedürftige auch in diesem Zweig zu betreuen sind. Der Punkt 47 g) weist die Verpflegskosten in den 2 Altersheimen aus. Die Gemeinde versorgt in diesen beiden Heimen ca. 200 Pfleglinge. Die Kosten hiefür betragen S 63.000.-. Hiebei sei erwähnt, dass die Entwicklung der Eigenwirtschaft dank der eifrigen Bemühungen des Verwalters eine sehr erfreuliche ist. Es werden dadurch der Gemeinde ganz erhebliche Mehrauslagen erspart. Im Kapitel XIII, Pkt. 49 b) finden Sie die Ausgaben für die produktive Arbeitslosenfürsorge mit einem Betrag von S 16.800.-. Dieser Betrag sind die Löhne für die sogenannten Fürsorgearbeiter. Als solche finden hauptsächlich Jugendliche ohne jede Unterstützung und auch einige ältere Personen ohne Unterstützung Verwendung. Leider musste dieser Zweig der Fürsorge ganz besonders gedrosselt werden, weil die notwendigen Mittel einfach nicht mehr aufzubringen sind. Unter 49 c) im Kapitel XIII finden Sie die "Winterhilfe" Durch eine Verordnung der Bundesregierung wurde die diesjährige Winterhilfe als Regierungsaktion angekündigt. Das mag bei manchem die Meinung erweckt haben, die diesjährige Winterhilfe enthebe die Gemeinde aller Sorgen. Wir haben in Steyr bis jetzt

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