Gemeinderatsprotokoll vom 28. Dezember 1933

Der Bedarf an Baumaterial ist ein zuverlässlicher Masstab zur Beurteilung der Arbeitsleistung eines Stadtbauamtes. Für das Jahr 1934 ist ein Betrag von S 23.800.- für Werkzeug und Materialbeschaffung eingestellt, 1933 konnten noch S 29.000.-, 1932 S 30.000.- für diese Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Man erkennt in dem Sinken dieser Ziffern den Niedergang unserer kommunaltechnischen Arbeitsmöglichkeiten. Auch indem vorliegenden Voranschlag sind, so wie im vergangenen Jahre, im Anhang jene notwendigen und wünschenswerten Erfordernisziffern aller Zweige der Kommunalgebarung, die nicht in den Voranschlag aufgenommen werden konnten, dargestellt. Das Gesamterfordernis für diese Arbeiten macht die Summe von nahezu S 13,600.000.- aus, in welchem Betrage das Erfordernis der Herstellung einer einheitlichen Entwässerungsanlage (3-5 Millionen Schilling) nicht enthalten ist. Die Gemeinde will dadurch nur dokumentieren, dass sie genau wüsste was notwendig wäre, dass ihr aber die Mittel fehlen. Es fällt mir ausserordentlich schwer, auch heuer wieder darauf verweisen zu müssen, dass der Haushaltsplan der Gemeinde weiterhin die Stillegung jedes technischen Fortschrittes für unsere Stadt bedeutet. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf eines zu sprechen kommen. Es ist in den letzten Tagen und ich sage mit Recht, viel über die schlechten Strassenverhältnisse, die auf den grossen Schneefall und das einsetzende Tauwetter zurückzuführen waren, gesprochen und geschimpft worden. Ich kann aber den Frauen und Herren des Gemeinderates versichern, dass es unsererseits keine Bosheit oder fahrlässige Unterlassung war, keine Verfügungen zu treffen, sondern eben im Schicksal dieser Stadt gelegen ist, dass die Mittel für derartig unvorhergesehene Arbeiten nicht bereit standen. Es wäre unverantwortlich gewesen, Leute, im Bewusstsein sie nicht bezahlen zu können, zu diesen Arbeiten heranzuziehen. Es hätte auch nicht ausgereicht, nur mit einigen Arbeitern die

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