Gemeinderatsprotokoll vom 29. April 1933

. y./: \ - 3 Herrn Julius Steinkellner,Postoberinspektor,Steyr,Spitalskystrasse Hr.10 in den Gemeinderat einzuberufen. Dr.Peyrer-Angermann. Steyr, am 36.Jänner 1933." Der Vorsitzende führt dazu aus, dass er diesem Wunsche nachgekommen sei und Herrn Steinkellner bereits für diese Sitzung eingeladen habe. Hierauf wird die Angelobung des neuen Gemeinderates Julius Steinkellner in der vorgeschriebenen Form vorge nommen. Weiters teilt der Vorsitzende mit, dass infolge der Aenderung in der Besetzung der Stelle als Bürgermeister-Stellvertre ter auch in den einzelnen Ausschüssen Verschiebungen notwendig ge worden sind und ersucht um die Zustimmung zu folgenden Aenderungen: Finanz- und Rechtsausschuss; An Stelle Knabl Ferdinand - Weindl Anton. Bau- und Verwaltungsausschuss; An Stelle Marktschläger Rudolf - Knabl Ferdinand. Kassenkommissäre; An Stelle Knabl Ferdinand - Marktschläger Rud. Einstimmig zur Kenntnis genoinen. Sodann teilt der Vorsitzende mit, dass ihm folgende Inter pellation,die mit der notwendigen Anzahl von Unterschriften ver sehen ist, zugekommen sei und verliest den Wortlaut derselben; "Am 33.d.M. wurde im Rathauae Steyr von der Polizei eine Waffensuche veranstaltet, die - wie nicht anders zu erwarten warn - völlig ergebnislos verlief. Wenn auch die Durchsuchung im Einver ständnis mit dem Bürgermeister erfolgte, so ist doch anzunehmen, dass der Bürgermeister seine Zustimmung nur deshalb erteilte, um ein gaiRltsames Eindringen in das Rathaus zu vermeiden. Soweit bekannt geworden ist, haben die leitenden Funktionäre der Gemeinde, die ein Gelöbnis auf die Verfassung abgelegt haben, der Polizei die Versicherung gegeben, dass im Rathaus keine Waffen vorhanden seien. Da trotz dieser Versicherung die Durchsuchung er folgte, ist wohl der Sohluss gerechtfertigt, dass die Polizei ver mutlich anonymen Elementen mehr Vertrauen schenkte als öffentr liehen Organen. Dies aber bedeutet eine schwere Schädigung der Autorität einer Behörde, die sozusagen von einer koordinierten

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