Gemeinderatsprotokoll vom 29. April 1933

33 - den Voranschlägen bürgerlicher Körperschaften. Er erklärt gegen den Voranschlag aus rein prinzipiellen Gründen zu stimmen, um nicht wieder in die alten Sünden zurückzufallen, wo man auf die Referentenberichte viel zu viel gehalten hat und es sich nachträglich immer anders herausstellte. Er meint, dassrdie Ohristlichsozialen nur als Revanche für den Voranschlag stimmen, da umgekehrt die Sozialdemokraten im Landtag für den Voranschlag der Christlichsozialen ihre Stimme gaben. Er kommt schliesslich auf die Waffensuche im Rathaus zu sprechen und gibt sein Er staunen über die Entrüstung der Sozialdemokraten zum Ausdruck, wobei er auf eine durch den Soldatenrat nach dem Umstürze in seinem Hause geführte Waffensuche hinweist. G.l..Julius Steinkellner erklärt, dass seine Fraktion aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht für den Voranschlag stimmen werde, weil sie auch nicht die Mitverantvi^ortung über nehmen könne. Er befasst sich hauptsächlich mit dem Schulden problem der Stadt und bemerkt, dass die Verschuldung schon 73 jo der Aktiven betrage. Dass die Ziffern des Voranschlages richtig sind, bezweifelt er nicht, denn dafür bürgt ihm die einwandfreie Beamtenschaft. Nach seiner Ansicht müsste der Gemeinderat aus diesem Voranschlag die Konsequenzen ziehen und erklären, dass es so nicht mehr weiter gehe. G.R. Johann Egger lehnt den Voranschlag ab, webei er insbesondere die Auslagen für die Polizei kritisiert und kommt dann auf die Waffensuche sowie auf die Notverordnungen der Re gierung zu sprechen. Er wird aber vom Vorsitzenden aufmerksam gemacht, zur Sache zu sprechen und da er dieser Aufforderung nicht entsprechen wollte, wird ihm das Wort entzogen. Er verlässt hierauf den Sitzungssaal. »tadtrat Rudolf Marktschläger nimmt zu den Vorwürfen des G.R.Dr.Peyrer-Angermann Stellung und bezeichnet die Aus führungen dieses Gemeinderates als der Zeitstimmung entspre chend und zum Fenster hinausreden. Er stellt fest, dass es

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