Gemeinderatsprotokoll vom 9. Dezember 1932

- 97 - G.R.Dr«Peyrer-Angermann bringt in Anregung, in irgend einer Form, sei es aus den Mitteln der produktiven Arbeitslosenfürsorge, sei es durch ArbeitsdienÄtpflicht oder unter was immer für einem Titel, eine giosee Aktion für Steyr in die Wege zu leiten um Geld hereinzubringen und Arbeit zu schaffen. Bürgermeieter-Stellv.Anton Azwanger übernimmt den Vorsitz. Bürgermeister Franz Sichlrader führt aus, dass der Antrag des Stadtrates Leopold Sohlossgangl alles beinhaltet was nachträglich von den einzelnen Rednern gefordert wurde. Die Debatte ist deshalb auch ganz und gar daneben gegangen. Der Antrag stellt eine Resolu tion dar, die bezwecken soll, beim Bunde und beim Lande Mittel für die Strasssnerhaltung zu erlangen. An der vom G.R.Hamberg er beantragten Kleinsteinpflaeterung ist das Magietratspräsidium ebenfalle in mehrfacher Hinsicht höchst interessiert, erstens würde eine solche Aktion nicht nur Arbeit den Steinarbeitern, * ® sondern auch unseren Arbeitslosen Verdienet und Beschäftigung * bringen, vor allem aber dazu beitragen, in Steyr bessere Stiassen zu erhalten. Die vom G.R.Weindl vorgeschlagene Methode der Strassenerhaltung läset sich im Stadtgebiete infolge der schmalen Gassen und Strasssn nicht gut durchführen. Der von den Rednern bemängellB Umstand, dass für die Strassenerhaltung nur drei Arbeiter zur Ver fügung gestellt wurden, erklärt sich daraus, dass anlässlich der Schulherrichtungsarbeiten die meisten Arbeiter zu diesen Arbeiten herangezogen werden mussten. Mehr zu beschäftigen war aus finan ziellen Gründen nicht möglich. Der Abgang beträgt bereits S 600.ÖGG.-, Es bestand die Gefahr, Gehälter und Löhne nicht mehr auszahlen zu können,Was auch zur turnusweisen Aussetzung der städt. Arbeiter Anlass gab. Jetzt stehen dem Bauamte wieder 18 Menschen zur Verfügung. Wae die geforderte Beschäftigung von Fürsorgearbeitern betrifft, so ist zu bemerken, dass, obwohl diese Post im heurigen Jahre wesentlich erhöbt wurde, doch die Mittel schon zur Neige gegangen sind und daher auch in dieser Hinsicht gedrosselt werden musste- Die Gemeinderäte Witzany und Schrangl hatten recht.

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