Gemeinderatsprotokoll vom 17. Juni 1932

~ 38 während der Abwesenheit der beiden anderen Bürgermeister in die Geschäfte einzuweihen und diesem die Vertretung^ wie es in der Geschäftsordnung vorgesehen ist, zu übergeben. (Zwischenruf: Es haben scheinbar andere Herren die Vertretung übernommen). Wir treiben hier keine Radaupolitik und überlassen das ruhig anderen, aber an die Wand drücken lassen wir uns auch nicht.. Es muss bei dieser Gelegenheit festgestellt werden, dass wir uns jene Rechte, die uns durch Gesetz und Statut gegeben sind, auf keinen Fall schmälern lassen. Namens der christlichsozialen Fraktion erhebe ich gegen diese Vorgangsweise schärfsten Protest und ersuche um diesbezügliche Aufkäärungen. Als zweiter Redner spricht Gemeinderat Josef Urban. Gemeinderat Josef Urban erklärt sich zum Berichte des Bür germeisters dahin, dass er nicht an eine ernste Hilfe des Bundes glaubt. Er verwirft die kapitalistische Gesellschaftsordnung und verweist auf die Kreditanstalt, die ein klassisches Beiapiel bürgerlicSaer Regierungskunst darstellt und macht für die Unzu kömmlichkeiten der Kreditanstalt den ganzen Nationalrat verant wortliche Er verweist fernere, dass durch den Zusammenbruch der Kreditanstalt die Steyrer-Arbeiter am meisten getroffen wurden. Vom Notopfer kommt Redner auf die Arbeitsdienstpflicht, die er als Sklavenarbeit bezeichnet,zu sprechen und erklärt schliesslich, dass seine Fraktion den Bericht des Bürgermeisters nicht zur Kenntnis nehme. Er fordert weiters die sofortige Einstellung der Polizeiauelagen und Einschränkung der Reisegebühren und verlangt, dass die sich hiedurch ergebenden Ersparungen zu Gunsten der Arbeitslosen aufgewendet werden. Als dritter Redner spricht Gemeinderat Friedrich Schickl. Gemeinderat Friedrich Schickl meint, dass Ersparungen wohl nottun, dass aber ein grosser Teil parteipolitisch ausgenützt wird. Er wendet sich gegen die schlechte Beleuchtimg der Stadt und erblickt darin eine Schädigung der Geschäftswelt, da darunter der Fremdenverkehr leide. Er teilt mit, dass man sein Ansinnen,

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