Gemeinderatsprotokoll vom 17. Juni 1932

- 45 - Minorität in die wichtigsten Gemeindegeschäfte einzuweihen. Ich habe immer Auskunft gegeben und war auch immer bemüht^mit dem Bürgermeister .der Minorität im 3invernehmen zu arbeiten. Nennen sie mir eine Körperschaft, die die Sache so handhabt. Wir wenden dessen ungeachtet all©: wie bis jetzt machen und nöti gen Falles Auskunft geben. Wir haben nichts zu vertuschen und es war mit der Innsbruckerreiee bestimmt keine Desavouierung des 3.Bürgermeisterstellvertreters ausgedacht. Zu den Ausführungen des G.R.Schickl bezüglich der Wasserbauten am Ennskai muss ich noch feststellen, dass G.R.Schickl daneben geschossen hat. Zur Vornahme dieser Arbeiten ist nicht die Gemeinde,sondern das Land Oberösterreich verpflichtet. Wir haben auch wegen Durch führung dieser Arbeiten eine Reihe von Eingaben an die Landes regierung gemacht.Ich empfehle aber Herrn Schickl, dass er sich an Herrn Landtagsabgeordneten Dr.Messenböok wendet,damit dieser bei der Landesregierung intervenier^." (Es entsteht wieder Unruhe und Gemeinderat Schickl raeint,dass derlsei Angelegenheiten in erster Linie von der Zustimmung des Linzer Bürgermeisters Gruber abhängen). Bürgermeister Sichlrader antwortet auf den Zwischenruf Schickls dahin, dass das wohl ein anerkennendes Zeichen für die Sozialdemokraten sei, dass Schickl aber nicht glauben soll, dass die 16 Sozialdemokraten im Landtage gegen die 34 anderen derartig tonangebend sein können. (Die Zwischenrufe werden immer erregter und der Vorsitzende mahnt zur Ruhe). Bürgermeister Sichlrader bemerkt dann noch folgendes; Das Telephonieren des G.R.Schickl war gewiss nicht von so hoher Wffllkswirtschaftlicher 'Wichtigkeit, aber dennoch hat sich die Ge meinde nie verschlossen in dringenden Fällen ihm die Telephonbe nützung zu gestatten. Herr Schickl müsse aber hiebei bedenken, dass das Telephon nicht wahllos für Ferngespräche zur Verfügung steht und dass auch dem Telephonorgan Weisungen zur Drosselung

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