G.R. Josef Kolaritsch (kommunistisch) verweist darauf, dass die kommunistische Partei jede Gelegenheit benützt, um auf die grosse Not der Stadt hinzuweisen. Steyr ist ein Opfer der bankerotten kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Die bisherige Politik habe kläglich versagt. Die 33 Deputationen sind Beweis genug und wenn noch 5 Deputationen gesandt werden, wird sich die gegenwärtige Situation kaum ändern. Der Kampf um die Erhöhung der Steueranteile muss mit der grössten Energie betrieben werden. Ein Erfolg wird erst eintreten, wenn sich die grösseren notleidenden Gemeinden zu einem gemeinsamen Vorgehen zusammenschliessen und den Kampf gemeinsam führen. In Russland hat man für die Städte mehr Verständnis und beweist dies die harmonische Hilfe, die der Staat den Gemeinden entgegenbringt. Im kapitalistischem System dagegen sind die Städte und insbesondere die Stadt Steyr zum Tode verurteilt. Er erklärt zum Schlusse, nicht für den Antrag stimmen zu können, da es den kommunistischen Kampfmethoden nicht entspricht. Bürgermeister Sichlrader führt in seinem Schlusswort aus, dass er nicht der Ansicht ist, dass eine Deputation nicht helfen soll, es muss eben mit allem Ernst den Regierungsstellen gezeigt werden, dass es so nicht mehr weitergehen kann. In der Gemeindestube kann aber nicht über das kapitalistische oder kommunistische Wirtschaftssystem gesprochen werden. Er bittet nochmals, seinem Antrag trotz der politischen Verschiedenheit zuzustimmen, damit den Regierungsstellen gezeigt werden kann, dass sich der Gemeinderat auf wirtschaftlichem Gebiet einig ist. Die hierauf folgende Abstimmung ergibt die Annahme des Referentenantrages mit 2 Gegenstimmen.
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