Gemeinderatsprotokoll vom 24. Oktober 1931

Zweck hat, sich mit bereits erfolgten Auslagen der Regierung zu befassen. Seine Partei hat bereits im Rahmen der Partei eine Sammelaktion eingeleitet, weil nach seiner Ansicht bisher nicht die Gewähr der unpolitischen Durchführung solcher Aktionen gegeben war. Da aber diesmal die Versicherung der unpolitischen Durchführung gegeben erscheint, so wird seine Partei die Sonderaktion einstellen und sich dieser grossen Aktion eingliedern. Weiters bemängelt G.R. Steiner angebliche parteiliche Vergebungen von Lieferungen und verlangt, dass bei dieser Aktion Lieferungen und Arbeiten, soferne solche getätigt werden, im Offertwege vergeben werden. G.R. Kirchberger führt aus, dass es wohl müssig sei, noch weiter über die Not in Steyr zu sprechen und man kann sich den Ausführüngen des Referenten vollkommen anschliessen. In der gegenwärtigen Situation nützen Parteitheorien nichts. Die Gemeinde Steyr hat wenig Einfluss auf die Regierung um die Forderungen der kommunistischen Partei durchzusetzen. Die Heranziehung der Besitzenden durch die Gemeinde ist nicht gut möglich, da es Besitzende in Steyr nicht allzuviele mehr gibt und Steyr bei fortschreitender Krise in einem Jahre wirklich eine tote Stadt sein wird. Zu den vom kommunistischen Redner angeführten politischen Angelegenheiten wird auch von Seite der Sozialdemokraten in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen zu sprechen sein. Die geplante Aktion aber dürfe zu keinem Politikum gemacht werden und nur die Einigkeit sichert den Erfolg. Hierauf erfolgt die Namhaftmachung der aus den einzelnen Klubs zu entsendenden Vertreter: Für die sozialdemokratische Partei wird G.R. Franz Tribrunner, für die christlichsoziale Partei Stadtrat Ferdinand Knabl, für die im Gemeinderate vertretenen nationalen Parteien Ing. Franz Novy, und für die kommunistische Partei G.R. Josef Urban namhaft gemacht.

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