Gemeinderatsprotokoll vom 24. Oktober 1931

2.) Um die ganze Aktion auf breitester Grundlage aufzubauen, wird ferner dem engeren Komitee ein erweitertes Komitee zur Seite gestellt, in das die Vertreter, vor allem Frauen, aller in der Stadt bestehenden charit. Vereine und der Religionsgenossenschaften einzubeziehen sind. 3.) Der Gemeinderat ermächtigt das engere Komitee mit der Durchführung aller für die Winterhilfe notwendigen Aktionen. 4.) Das Gemeinderats-Präsidium wird ermächtigt, Mittel vom Bunde und dem Lande zur Sicherstellung dieser Aktion zu erwirken. Bürgermeister-Stellvertreter Marktschläger bespricht die übergrosse Not der Stadt Steyr als Industriestadt und findet es begreiflich, dass sich der Gemeinderat in einer aussergewöhnlichen Sitzung mit der Angelegenheit der Winternotstandsaktion eingehend beschäftigt. Er verweist darauf, dass die Hilfe der Bevölkerung der Stadt Steyr mehr den je zu beanspruchen ist, da die Unterstützung durch Bund und Land nicht allzugross sein wird, er ist sich bewusst, dass die Bevölkerung dieser Stadt trotz der schon bisher gebrachten schweren Opfer nicht die Aufrufe des Aktionskomitees ungehört verhallen lassen wird und nimmt an, dass jeder Bewohner der Stadt nach seiner Möglichkeit einen Teil beitragen wird. Er habe auch die Gewissheit, dass die Aktion vollkommen unparteilich und sachlich durchgeführt werden wird, und bestehe auch kein Grund daran zu zweifeln. Mit der Versicherung, dass seine Partei alles zum Gelingen dieser Aktion tun werde und mit der Aufforderung, dass alle Parteienvertretungen des Gemeinderates unter Ausschaltung jeder Politik tatkräftig im edlen Wettbewerbe mithelfen mögen, schliesst Redner seine Ausführungen. Gemeinderat Kolaritsch weist namens der kommunistischen Partei die Vorwürfe des Referenten der Demagogie zurück und erklärt, dass sich die kommunistischen Gemeinderäte mit den Forderungen des revolutionären Arbeitslosenkommitees identisch erklären, Bezüglich der Aufbringung der Mittel haben die

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