Gemeinderatsprotokoll vom 15. Mai 1931

von Gemeindeobjekten, das unkorrekte Verhalten der städtischen Polizei unter der Leitung des Bürgermeisters Sichlrader und kommt sodann auf die Presse und den Wahlkampf zu sprechen, wobei er das Verhalten der christlichsozialen und sozialdemokratischen Partei hervorhebt und besonders das Verhalten der christlichsozialen Partei zur Erklärung des Bürgermeisters in bezug auf die Aeusserung „bürgerliches Gesindel" kritisiert. Im weiteren Verlauf befasst sich Redner mit der Person des Bürgermeisters Sichlrader und mit der des abgetretenen Bürgermeister-Stellvertreters Russmann. Zum Schlusse kommt G.R. Steiner Johann zur Bemerkung, dass er sich trotz der Anfeindungen und Verfolgungen aus dem Gemeinderate nicht hinauseckeln lassen werde und dort verbleibe, wo ihn seine Partei hinstellt und es wird auch eine Zeit kommen, wo die Nationalsozialisten das ruhmvolle Erbe der Sozialdemokraten antreten werden. G.R. Kolaritsch Josef betont, dass die Kommunisten der Ansicht sind, dass die Sozialdemokraten bisher nur bürgerliche Politik betrieben haben und die sozialdemokratische Partei als bürgerliche Arbeiterpartei zu bezeichnen ist. Aus diesem Grunde werden auch die kommunistischen Vertreter des Gemeinderates gegen den sozialdemokratischen Kandidaten stimmen. G.R. Kolaritsch führt weiter aus, dass im Falle der zu wählende Bürgermeister den Forderungen der kommunistischen Vertreter bezüglich einiger Anträge in der Arbeitslosenfürsorge Rechnung tragen wird, sie auch dann für diesen stimmen werden. G.R. Kirchberger Josef nimmt hierauf namens der sozialdemokratischen Gemeinderatsfraktion zu den Ausführungen der Vorredner kurz Stellung und weist in sachlicher Weise die erfolgten Angriffe zurück. Die hierauf durchgeführte Wahl des Bürgermeisters ergibt folgendes Resultat:

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