Gemeinderatsprotokoll vom 20. Dezember 1930

Er bedauere, dass das Budget auf der Basis der Sparsamkeit aufgebaut werden musste. G.R. Franz Tribrunner erklärt, dass seine Partei einmütig für das Präliminare stimmen wird. Bürgermeister Sichlrader meint im Schlussworte, dass es nicht bestritten wird, dass die Gemeinde bei der "Geste" nicht viel Glück gehabt habe, aber die Wirtschaftslage ist eben stärker gewesen. Es ist bisnun nicht festgestellt worden, dass dabei S 200,000.- verwirtschaftet wurden, die Liquidation ist ja noch nicht abge. schlossen und gerade die wertvollsten Objekte konnten bisnun noch nicht verkauft werden. Die Zinsenlast kann aber nicht der Liquidation aufgebürdet werden. Wenn er die Vorfälle am 4.November in seinem Referate erwähnt habe, so glaubte er es als seine Pflicht zu betrachten, wie es auch ein anderer Bürgermeister getan hätte. Dem G.R. Futterer erwidert er, dass ihm kein Landesgesetz bekannt sei, dass die Gemeinde Steyr schädige und ob er für einen Lohnabbau zugeredet habe, das überlasse er der Beurteilung anderer Kompetenzen. Schliesslich bitte ar um Annahme des Voranschlages. Damit wird in die Spezialdebatte eingegangen, die kapitelweise erfolgt. Kapitel I Gemeindebesitz: Stadtrat Schlossgangl wünscht, dass Bareingänge zur Abstattung von Schulden verwendet werden sollen. Bürgermeister Sichlrader versichert, dass vorerst die Inflationsdarlehen getilgt werden. Dieses Kapitel wird gegen 2 Stimmen (Enthaltung) angenommen. Kapitel II Kreditbewegung: Stadtrat Schlossgangl glaubt, dass durch die „Geste"Kredite die Gemeinde viele Jahre hindurch mit je 48.000 S belastet wird, er hat zu diesem Unternehmen kein Vertrauen, wünscht deren Auflassung oder Verpachtung. Seine Partei wird nicht für dieses Kapitel stimmen.

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