Gemeinderatsprotokoll vom 20. Dezember 1930

Nothaft usw. Verstehen Sie jetzt, wie unangenehm uns das war? Und Sie müssen verstehen, dass wir bis heute auch nichts anderes tun konnten als verurteilen, was von Ihrer Seite gegen friedliebende Menschen unternommen wurde. Ich greife den Appell des Herrn Bürgermeisters auf, hier in der Gemeinde sachlich zu arbeiten, was uns nur sehr angenehm sein kann. Der Herr Bürgermeister hat auch gesagt, er hoffe, dass die verfassungsmässigen Zustände weiter herrschen. Ich schliesse mich diesem Wunsche vollinhaltlich an und gebe der Erwartung Ausdruck, dass durch das Zusammenarbeiten, das durchaus kein Zusammenpackeln ist, eine Gesundung dieser Stadt baldigst herbeigeführt werde. Ich möchte da nur noch ein Wort meines Führers, des Herrn Landeshauptmannes Dr. Schlegel gebrauchen, der gesagt hat, dass man auch die Ehrlichkeit und den Charakter des Gegners einschätzen muss, auch dann wenn der Gegner der stärkere ist. Wir können ruhig Gegner bleiben, wollen aber im Interesse der Stadt zusammenarbeiten wie bisher und hoffen, dass durch eine gedeihliche Zusammenarbeit das herbeigeführt wird, was wir wünschen: eine Gesundung dieser Stadt, insbesonders im Interesse jener, die heute soviel leiden müssen - die Arbeitslosen." (Bravorufe). Nun meldet sich G.R. Franz Futterer (Kommunist) zum Wort und verweist auf angeblich die Stadt Steyr schädigende Beschlüsse des Landtages und auf die Beschlüsse des Nationalrates hinsichtlich der Verfassungsreform und der Abgabenteilung, welchen die Sozialdemokraten zum Schaden der Werktäigen zugestimmt haben. Er bezeichnet das vorgelegte Budget der Stadt Steyr als charakteristisch, zum Verscheppern sei nichts mehr da, Stauern seien nicht erhöhbar, in den Steyr-Werken drohe eher Abbau, trotz aller Opfer der Arbeiterschaft. Die Sicherheitswache sei verbundlicht worden gegen die Stimme des Kommunisten und daher dürfe man sich nicht aufhalten gegen die Umtriebe des Starhemberg. Er polemisiert auch gegen die Ausführungen des Bürgermeister-Stellv.

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