angeordnet. Wenn dies den Herren nicht angenehm war, so verstehe ich das voll und ganz. Bürgermeister Sichlrader hat bei seiner Besprechung dieser Angelegenheit betont, dass er sich eine "ungemein sachliche und objektive Kritik" erlaube. Auch ich habe etwas ungemein Sachliches und Objektives zu sagen. Ich habe an diesem Tage von der ganzen Sache erst erfahren, als ein Bekannter mir in meiner Wohnung erzählte, dass Gendarmerie und Militär in den Strassen von Steyr zu sehen sei. Ich habe vorher genau so wenig gewusst wie Sie und ich habe genau so wie Sie den Grimm in der sozialdemokratischen Bevölkerung über ein derartiges Vorgehen beobachten können. Es soll dieser Grimm auch heute noch zu bemerken sein, sonst hätte ja der Herr Bürgermeister heute nicht darüber gesprochen, sonst wäe die Sache nicht in den Gemeinderat hereingekommen. Jetzt werden Sie es erst verstehen, was wir gefühlt haben, als im Jahre 1919, zum Beispiel am 9. Jänner, die Ausschreitungen waren und man in den Stadtpfarrhof hineindrang und unseren alten ehrwürdigen Kanonikus Strobl persönlich insultierte. Jetzt werden Sie es auch verstehen können, dass es auch uns nicht angenehm war, als in das Jesuitenkloster eingedrungen wurde, dort die Patres tätlich angegangen und alles nach Waffen durchstöbert wurde. Sie werden es jetzt wenigstens verstehen können, was wir damals gefühlt haben, als am 5.Oktober 1920 in einer Gewerbebundversammlung, bei der Landeshauptmann Dr. Schlegel gesprochen hat, niedergeschlagen und geprügelt wurde, ebenso auch unser Altbürgermeister Nothaft, und Sie alle können sich sicherlich noch auf unseren verstorbenen Professor Brand erinnern, der niedergetreten und mit Schlägen traktiert wurde. Sie erinnern sich auch, dass einer meiner besten Freunde, Hofrat Pilshofer, ein guter, edler Mensch, auf die Strasse gezerrt und blutlg geschlagen wurde. Ich will nicht weitere politische Ausschreitungen aufzählen, sondern ich nenne nur nochmals die Namen Professor Brand, Dr. Schlegel, Hofrat Pilshofer, Kanonikus Strobl, Altbürgermeister
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