Gemeinderatsprotokoll vom 21. November 1930

Zl. 511/30 Die Suppenaktion ist seit 4. November 1930 im Gange und wird aus den Spenden des seinerzeit errichteten Fondes dotiert. An dieser Aktion beteiligen sich heuer viel mehr Kinder wie früher, es sind bereits 800 Kinder eingeschrieben. Durch die Kündigung des Pavillons im Schlosse Lamberg mussten zwei Küchen errichtet werden, auf der Ennsleite und in der städt. Handelsschule. Es haben sich daher die Regiekosten wesentlich erhöht. Die Spenden laufen derzeit ziemlich spärlich ein, trotzdem hofft das Fürsorgeamt diese Aktion, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, bis Ende März oder April 1931 fortsetzen zu können. Bürgermeister Sichlrader spricht über Zeitungsnotizen über einen bevorstehenden Bürgermeisterwechsel und erklärt namens der Fraktion der sozialdemokratischen Gemeinderäte, dass daran kein wahres Wort sei, es bleibt daher bei den gewählten Funktionären. Anschliessend erstattet Bürgermeister Sichlrader einen Bericht über die Liquidation der "Geste". Zl. 4098/30. Die Liquidation der passiven "Geste-Betriebe" wird entsprechend dem Gemeinderatsbeschluss vom 16. Juli 1930 und unter Aufsicht des vom Gemeinderate bestellten Liquidationskomitees durchgeführt. Dem Stadtrate sind in dieser Angelegenheit bereits drei ausführliche Berichte erstattet worden. Eine Verzögerung ist insoferne eingetreten, als die Betriebsaufnahme des Autoverkehres durch die "Oberkraft" auf verschiedene technische Schwierigkeiten gestossen hat. Im bisherigen Liquidationsverfahren konnten keine wie immer gearteten Unregelmässigkeiten der Betriebsleitung festgestellt werden. Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Messenböck stellt den Antrag, über diesen Bericht die Wechselrede zu eröffnen. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

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