Gemeinderatsprotokoll vom 16. Juli 1930

überschwemmte damit den Wienermarkt, sodass der Absatz vollkommen ins Stocken gebracht wurde. Aber mehr noch. Da die Firma Landenberger noch nicht alle Uhrenkasten übernommen hatte, blieb der „Geste" ein grösserer Teil des Lagers an Fertigware und an Materialien liegen. Die Erzeugung der Ührenkasten wurde daraufhin sofort eingestellt und versucht, das Lager bestmöglichst zu verwerten. Es ist selbstverständlich, dass hiebei kein Gewinn erzielt werden konnte. Bei den Autobetrieben wurden alle organisatorischen Mass nahmen getroffen, um diese den Anforderungen des Publikums entsprechend auszugestalten und ein angemessenes Erträgnis zu erzielen. Eine genaue Betriebsorganisation ermöglichte es rasch und wirksam zu disponieren. Die Arbeit wurde so eingeteilt, dass Ueberstunden fast ganz vermieden wurden und dass die Arbeiter und Chauffeure, die im Fahrdienst frei waren, in der Garage und zu Reparaturen ausgenützt werden konnten. Aber auch hier traten Ereignisse ein, denen gegenüber alle Sorgfalt und Mühe fruchtlos bleiben musste. Sie wissen ja, wie schlecht der Zustand der Strassen nicht nur in der Stadt, sondern mit wenigen Ausnahmen auch in der Umgebung ist, die die Autobusse der "Geste" befahren müssen und Sie wissen, dass dieser Zustand schon in normalen Zeiten schwere Kosten verursacht. Der strenge Winter 1929 musste sich unter diesen Umständen ganz besonders katastrophal auswirken. Man kann an erhöhten Reparaturskosten und erhöhtem Pneuverbrauch mindestens s 7.000.- rechnen, die durch den strengen Winter verursacht worden sind. Dabei ist der ganz bedeutende Entfall an Einnahmen nicht mit berücksichtigt. Immerhin hätten alle diese Umstände das Defizit nicht auf die angegebene Höhe gebracht, wenn nicht die grosse Katastrophe, die über die ganze Stadt Steyr durch die Einstellung der Steyr-Werke gekommen ist, ihre Folgen auch für die Autobetriebe der "Geste" gezeitigt hätte. Der Verkehr insbesondere in der Stadt ging ganz gewaltig zurück und es war nur mit der grössten Sorgfalt und Mühe möglich, den Verlust

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