Gemeinderatsprotokoll vom 20. Juni 1930

die Stadtgemeinde Steyr durch Gesellschaftsvertrag beteiligt ist. Einstimmig angenommen. Referent Stadtrat Dr. Schneeweiss: Punkt 5.) Grundverkauf zur Errichtung einer Bundesmittelschule. Zl. 2701 Der Referent bezieht sich auf die Ausführungen des Bürgermeisters und begründet die Notwendigkeit weiterer Massnahmen für die Sanierung der Gemeinde und führt aus, dass das Realgymnasium in einem in den Jahren 1631 bis 1672, also vor ungefähr 300 Jahren erbauten Gebäude untergebracht ist. Seit 5 Jahren sei das Realgymnasium von mehr als 360 Schülern und Schülerinnen besucht und weise dasselbe fünf Parallelklassen auf. Das Gebäude sei räumlich derart unzulänglich, dass schon seit fünf Jahren eine sogenannte Wanderklasse errichtet werden musste. Das Gebäude entspreche weder räumlich noch auch in hygienischer Richtung den Anforderungen, welche an ein Schulgebäude unbedingt gestellt werden müssen. Die Räume im Erdgeschoss seien düster, ebenso der Turnsaal und der Raum, in welchem die Schülerbibliothek sowie die Lehrerbibliothek untergebracht sei. Wichtige Lokalitäten seien aber auch derart feucht, dass eine Gefahr für die darin untergebrachten Gegenstände bestehe. Dies sei bei den Räumen der Fall, in welchen die Lehrerbibliothek, das geographische Kabinett und das naturhistorische Kabinett untergebracht seien. Alle Räumlichkeiten leiden unter äusserst ungünstigen Belichtungsverhältnissen, sodass ein Teil der Schüler geradezu der Gefahr ausgesetzt ist, kurzsichtig zu werden. Ein Erholungsraum oder ein Raum für Spielzwecke sei überhaupt nicht vorhanden, wie denn überhaupt die Lage des Schulgrundstückes sehr ungünstig sei, weil dieses nach dem Süden freiliege, aber auch diese Seite an einer verhältnismässig schmalen Strasse gelegen sei, sodass nur die Räume des zweiten Stockwerkes den Vorteil eines freien Ausblicks geniessen. Mit Rücksicht auf diese völlige Unzulänglichkeit des Schulgebäudes habe schon am 15.Februar 1928 die Direktion der Bundesoberrealschule in Steyr eine umfangreiche Eingabe an das Bundesministerium

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