Gemeinderatsprotokoll vom 28. März 1930

Tätigkeit" der Gemeinde erschöpft. Wohin eine derartige "Tätigkeit oder besser gesagt "Untätigkeit" im Laufe der Zeit führen muss, habe ich ja schon erwähnt. Auch die Verwaltungsrubrik Fürsorgewesen zeigt das gleiche trostlose Bild. Obwohl der im Voranschlag genehmigte Betrag nicht ausreichen würde, um die Not der Bevölkerung wirklich zu mildern, wurden "Ersparungen" auf diesem Gebiete dadurch gemacht, dass die geplante Erhöhung der Erhaltungsbeiträge (die zwischen 5 - 15 S schwanken), sowie eine geplante Schuhaktion unterblieb, bei den momentanen Aushilfen gespart wurde und durch die Schaffung einer zentralen Verwaltung der Fürsorgeanstalten eine rationellere Küchen- und Hauswirtschaft ermöglicht wurde. Auch die Kälteaktion hat dank der Opferfreudigkeit der Bevölkerung der Gemeinde nicht jene hohen Kosten verursacht, die ihr erwachsen wären, wenn sie die ganze Aktion aus eigenen Mitteln hätte bestreiten müssen. Damit hätte ich eigentlich die wesentlichsten Kapitel des Rechnungsabschlusses besprochen. Gestatten Sie mir nur noch einige Worte zur Vermögensbilanz zu sagen. Es betrugen mit Ende des Jahres 1929 die Aktiven S 7,313.498.13 die Passiven S 3,427.289.16 das Reinvermögen betrug somit S 3,886.208.97 Das Reinvermögen der Stadtgemeinde hat sich daher gegenüber der Vorkriegszeit nicht vermindert, sondern im Gegenteil vermehrt, was schon daraus hervorgeht, dass der Schätzwert der städtischen Gebäude noch aus dem Jahre 1921 stammt, und z.B. der Gesamtwert des Krankenhauses, für das zur Jahreswende ein Mehrfaches des eingesetzten Betrages erzielt wurde, mit 273.000 S angenommen ist. Aber auch heuer muss ich wieder betonen, dass nicht der Stand an Reinvermögen, sondern die vollkommen unzulänglichen

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2