Auch die Verwaltungsrubrik "Fürsorgewesen "bietet das gleiche trostlose Bild: Minderausgaben, obwohl ein erhöhter Kredit die Not der leidenden Bevölkerung Steyrs kaum lindern könnte. Die Ausgaben für die Fürsorge betragen S 397.605.80, d.s. 13.4 % der Gesamtausgaben. Um nur einige Posten zu nennen: es erforderten die Erhaltungsbeiträge der Steyrer-Armen S 43.300.- Bekleidungskosten der Steyrer-Armen S 6.000.- Erziehungsbeiträge der Steyrer-Armen S 40.700.- momentanen Aushilfen der Steyrer-Armen S 12.500.- die Krankenkosten für in Kranken- und Irrenhäusern behandelte hiesige Er- haltungsbedürftige S 136.200.- (!!) die Verpflegskosten der Pfleglinge im Versorgungsheim u. in den Altersheimen S 97.600.- Da ich von der Ausgabenrubrik bereits eingangs gesprochen habe, hätte ich die wichtigsten Kapitel, die beim Jahresabschluss von Interesse sind, berührt. Es sei mir noch gestattet, einige Worte zur Vermögensbilanz zu sagen. Die Aktiven der Stadtgemeinde Steyr betrugen mit Ende 1928 S 7,426.534.05 die Passiven am 31.Dezember 1928 S 3,618.133.32 Das Reinvermögen betrug somit S 3,808.400.72 Im Rechnungsabschluss des Jahres 1911 ist ein Reinvermögen von K 1,901.530.96 ausgewiesen, was bei der Relation 1 S = 14.400 K den Betrag von S 2,738.200.- ergibt. Wenn ausserdem in Betracht gezogen wird, dass die Bewertung der städtischen Gebäude aus dem Jahre 1921 stammt (der Wert des Krankenhauses, für das ein Erlös von mindestens S 700.000.- erzielt werden dürfte, ist dann mit S 273.000.- angegeben), somit zweifellos zu gering ist, kann behauptet werden, dass das Vermögen der Stadtgemeinde Steyr gegenüber der Friedenszeit mindestens nicht geringer geworden ist.
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