Gemeinderatsprotokoll vom 21. Dezember 1929

Wie schon erwähnt, ist ein Minderaufwand von S 15.804.96 festzustellen. Eine drückende Ausgabenpost im Haushalt der Gemeinde Steyr bildet der Zinsendienst an den Gemeindeschulden. Er kommt in der Rubrik I Gemeindevermögen zum Ausdruck. Die Verzinsung und Amortisation betrug pro 1928 S 188.889.93, d.s. fast 17 % der Gesamtausgaben. Allerdings eind unter Kapitalsrückzahlung die mit Inflationsdarlehen kompensierte Nachzahlung an Abgabenertragsanteilen pro 1927 per S 31.456.- und der zur Darlehensabstattung verwendete Reingewinn bei der Reformbau & Co. per S 3.918.46 enthalten. Die Personallasten sind aus einer Tabelle ersichtlich, die dem Rechnungsabschluss angeschlossen wurde. Sie betragen (Gehälter und Pensionen) insgesamt S 848.835.94 (hievon S 171.322.50 Pensionen) d.s. 28.7% der Gesamtauslagen. An Löhnen für die gesamten städtischen Arbeiter wurden S 199.016.11 verbraucht. Die eigentliche kommunale Tätigkeit der Gemeinde Steyr spiegelt sich hauptsächlich auf der Rubrik "Oeffentliche Arbeiten" wider. Ein Blick auf den Abschluss ergibt, dass hier die Dinge im Argen liegen. Mit Ausnahme der Reparatur der Unteren Ennsbrücke (S 51.000.- ) und der Neuanschaffung eines Autosprengwagens konnten mangels jeglicher Mittel weder die Neutorbrücke noch die Gsangbrücke instand gesetzt, noch andere seit Jahren immer wieder zurückgestellten Arbeiten durchgeführt werden. Die Mittel für obige beiden Ausgaben wurden durch Drosselungen bei anderen Posten dieser Rubrik erzielt, von der Aufnahme eines Darlehens wurde trotz Ermächtigungsbeschluss des Gemeinderates Abstand genommen.

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