Wir wissen also nicht mit Gewissheit, ob bezw. wann die Polizei verbundlicht wird, ob bezw. wann die dem Bunde angebotenen Realitäten gekauft werden. Jeder Tag aber, den wir versäumen, bedeutet für uns schwere Verluste und es ist nicht schwer auszurechnen, was die Gemeinde verliert, wenn etwa das Jahr 1929 verstreichen sollte, ehe der Finanzminister den einen oder anderen Vorschlag annimmt. Ich fürchte, dass die Genugtuung darüber, dass die Mietzinsabgabe nicht erhöht werden darf, nur allzubald einer schweren Enttäuschung Platz machen wird, denn eine wirkliche Sanierung ohne Erhöhung der Mietzinsabgabe oder ohne grössere Beteiligung an den Erträgnissen der Biersteuer ist schlechthin undenkbar; das werde ich mit unwiderlegbaren Ziffern beweisen. Die technischen Rückstände dieser Stadt werden immer grösser werden, die sanitären Verhältnisse werden immer schlechter werden, die Wohnungsnot wird immer grössere Dimensionen annehmen. Wir sind uns ja nur allzusehr bewusst, dass wir in dieser Stadt keine Experimente machen können, dass wir uns vorläufig darauf beschränken müssen, das armselige Erbe der Vergangenheit notdürftig zu erhalten. Wir wissen, dass wir in der nächsten Zeit kein Versorgungshaus bauen können, obwohl der gegenwärtige Zustand nicht nur unerträglich ist, sondern geradezu grauenhaft genannt werden muss. Wir wissen, dass Wir in der nächsten Zeit keine Schule werden bauen können, obwohl der Zustand unserer Schulen geradezu eine Kulturschande ist. Ich fürchte also, dass sich die Unmöglichkeit der Durchführung unserer Pläne in späterer Zeit bitter rächen wird, denn eine Stadt, die, um ein Wort des Ministers zu gebrauchen, vor dem „Ausverkauf" steht, kann nicht auf Milliarden verzichten. Ich glaube also - ich halte es für meine sittliche Pflicht, dies der Bevölkerung meiner Vaterstadt mit aller Offenheit zu sagen - dass die Zukunft uns, weil wir nicht mit den richtigen und ausgiebigen Mitteln zur Sanierung einsetzen können, noch grössere Lasten wird bringen als die von uns vorgeschlagenen.
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